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DeZIM-Studie: Auswanderungspläne aufgrund des AfD-Aufstiegs

Eine Kurz­stu­die des Deut­schen Zen­trums für Inte­gra­ti­ons- und Migra­ti­ons­for­schung (DeZIM) zeigt, dass ange­sichts des AfD-Auf­stiegs vie­le Men­schen über Aus­wan­de­rung aus Deutsch­land oder Weg­zug aus ihrem Bun­des­land nach­den­ken. Die Fol­gen für Wirt­schaft, Demo­kra­tie und Zusam­men­halt wären vor allem in Ost­deutsch­land ver­hee­rend, war­nen betei­lig­te Forscher.

Welche Gefühle lösen die Pläne der Afd zur „Remigration“ in der Bevölkerung aus? Dieser und weiteren Fragen geht die DeZIM-Studie um Prof. Dr. Zajak nach. Abbildung: Tobias, Unsplash

Wel­che Gefüh­le lösen die Plä­ne der AfD zur „Remi­gra­ti­on“ in der Bevöl­ke­rung aus? Die­ser Fra­ge und wei­te­ren geht die DeZIM-Stu­die nach. Abbil­dung: Tobi­as, Unsplash

Die Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) ist bei den Land­tags­wah­len 2024 in Thü­rin­gen stärks­te Kraft gewor­den, in Sach­sen lag sie nur knapp hin­ter dem Sie­ger CDU. Auch in Bran­den­burg beleg­te sie Platz zwei. Ergeb­nis­se, die sich ankün­dig­ten: In den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben die Rechts­po­pu­lis­ten bei Wah­len auf allen Ebe­nen dazu­ge­won­nen, zuletzt bei der Euro­pa­wahl und den Kom­mu­nal­wah­len in Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen. Unter dem Titel „Ableh­nung, Angst und Abwan­de­rungs­plä­ne: Die gesell­schaft­li­chen Fol­gen des Auf­stiegs der AfD“ hat das DeZIM-Insti­tut eine Kurz­stu­die ver­öf­fent­licht, in der Fra­gen rund um die gesell­schaft­li­chen Fol­gen empi­risch nach­ge­gan­gen wird. Dazu hat das For­schungs­team um Prof. Dr. Sabri­na Zajak (DeZIM-Insti­tut) mit Prof. Dr. Gert Pickel (Uni­ver­si­tät Leip­zig), Prof. Dr. Mat­thi­as Quent (Hoch­schu­le Mag­de­burg-Stend­al) und Prof. Dr. Andre­as Zick (Uni­ver­si­tät Bie­le­feld) zusam­men­ge­ar­bei­tet. Die deutsch­land­wei­te Befra­gung wur­de im März 2024 mit rund 3.000 Per­so­nen aus dem fort­lau­fen­den DeZIM-Panel durchgeführt.

Auswanderungspläne – hypothetisch und konkret

Erheb­li­che Tei­le der Bevöl­ke­rung den­ken ange­sichts des AfD-Auf­stiegs über Aus­wan­de­rung nach oder haben sogar bereits der­ar­ti­ge Plä­ne, so ein Ergeb­nis der Stu­die. Fast jede vier­te befrag­te Per­son mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund erwägt zumin­dest hypo­the­tisch, Deutsch­land zu ver­las­sen. Bei den Befrag­ten ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund trifft das immer­hin noch auf mehr als jeden Zehn­ten zu (11,7 Pro­zent). Der Anteil derer, die bereits kon­kre­te Plä­ne gemacht haben, beträgt bei Befrag­ten mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund 9,3 Pro­zent – also fast ein Zehn­tel. Bei Befrag­ten ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund trifft dies nur auf weni­ge zu (1,9 Prozent).

Wegzug in ein anderes Bundesland

Die Wer­te sind höher, wenn nach Über­le­gun­gen und Plä­nen für den Weg­zug in ein ande­res Bun­des­land gefragt wird – im Fal­le einer Regie­rungs­be­tei­li­gung der AfD im eige­nen Wohn­bun­des­land: Mehr als ein Drit­tel (33,8 Pro­zent) der Befrag­ten mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund spielt mit dem Gedan­ken, das Bun­des­land zu wech­seln. Kon­kre­te Plä­ne haben 12,5 Pro­zent von ihnen, wobei dies für Men­schen mit Her­kunft aus dem ara­bi­schen Raum (24,1 Pro­zent) und aus euro­päi­schen Nicht-EU-Staa­ten (15,3 Pro­zent) beson­ders häu­fig zutrifft. Bei den Befrag­ten ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund denkt fast jeder Sieb­te (14,2 Pro­zent) über einen Weg­zug nach, ein gerin­ger Teil (3,4 Pro­zent) hat dazu kon­kre­te Pläne.

60 Prozent haben Angst

Die meis­ten Befrag­ten (84,9 Pro­zent) leh­nen die AfD-Plä­ne zur „Remi­gra­ti­on“ ab. Sogar knapp drei von zehn AfD-Anhän­gern (28,9 Pro­zent) ste­hen die­sen Plä­nen kri­tisch gegen­über. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass die Debat­te um „Remi­gra­ti­on“ bei knapp 60 Pro­zent aller Befrag­ten – unab­hän­gig von der Her­kunfts­re­gi­on – Angst auslöst.

Demokratiefeindlich, rassistisch, extremistisch

Eine kla­re Mehr­heit der Befrag­ten stuft die AfD als demo­kra­tie­feind­lich (72,4 Pro­zent), ras­sis­tisch (80,0 Pro­zent) und extre­mis­tisch (76,9 Pro­zent) ein. Rund 71 Pro­zent der Befrag­ten sehen sie nicht als eine Par­tei „wie jede ande­re“ (70,8 Pro­zent). Die­se Ein­schät­zun­gen sind weit­ge­hend unab­hän­gig von Fak­to­ren wie Her­kunft oder poli­ti­scher Ein­stel­lung. Ein­zig AfD-Anhän­ger bewer­ten dies anders.

Kaum verkraftbarer Verlust

„Wenn fast jeder Fünf­te bei einem Sieg der AfD dar­über nach­denkt, sein Bun­des­land zu ver­las­sen, bedeu­tet dies gera­de für Ost­deutsch­land einen kaum ver­kraft­ba­ren Ver­lust an Wis­sen, Know-how und Wirt­schafts­ka­pa­zi­tät. Zudem dürf­te eine Gewin­nung von Fach­kräf­ten bei einem sol­chen Image fak­tisch unmög­lich wer­den“, so die Ein­schät­zung von Prof. Dr. Gert Pickel, Pro­fes­sor für Kir­chen- und Reli­gi­ons­so­zio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Leipzig.

Forderung nach klarer Abgrenzung

Prof. Dr. Sabri­na Zajak, Lei­te­rin der DeZIM-Abtei­lung Kon­sens und Kon­flikt: „Die Stu­die zeigt, dass die AfD kei­ne brei­te ideo­lo­gi­sche Unter­stüt­zung hat. Extre­me Posi­tio­nen, etwa zur ‚Remi­gra­ti­on‘, sto­ßen auf deut­li­che Ableh­nung. Die bür­ger­li­chen Par­tei­en soll­ten sich also klar von der AfD abgren­zen. Um gra­vie­ren­de Fol­gen für Demo­kra­tie, Zusam­men­halt, aber auch die Wirt­schaft abzu­wen­den, soll­ten sie Lösun­gen bie­ten und jene ernst neh­men, die den Auf­stieg der Par­tei mit Sor­ge sehen.“ Prof. Dr. Mat­thi­as Quent, Pro­fes­sor für Sozio­lo­gie an der Hoch­schu­le Mag­de­burg-Stend­al, betont mög­li­che schäd­li­che Aus­wir­kun­gen: „Die Daten bele­gen, dass rechts­extre­me Ver­trei­bungs­nar­ra­ti­ve schäd­li­che Aus­wir­kun­gen für vie­le Men­schen in Deutsch­land haben und den öffent­li­chen Frie­den beschä­di­gen. Wenn über die AfD und deren Wahl­er­geb­nis­se dis­ku­tiert wird, soll­ten die­se Impli­ka­tio­nen aus dem Par­tei­pro­gramm stets pro­ble­ma­ti­siert wer­den. Der demo­kra­ti­sche Ver­fas­sungs­staat ist ver­pflich­tet, die Men­schen­wür­de aller vor ras­sis­ti­schen Aggres­sio­nen zu schützen.“

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