Eine Studie des Jobportals Stepstone zeigt, dass es auch 2024 einen deutlichen Lohnunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland gab. Besonders ausgeprägt sind die Differenzen im Ingenieurwesen und Handwerk.
Laut dem aktuellem Gehaltsreport 2025 des Jobportals Stepstone haben Beschäftigte im Osten Deutschlands im Jahr 2024 etwa 16 Prozent weniger verdient als ihre Kollegen im Westen. Im Median* lagen die Monatsgehälter in Ostdeutschland bei etwa 3.270 Euro brutto, während sie im Westen 3.908 Euro brutto betrugen.
Regionale Gehaltsunterschiede
Während Beschäftigte in Hamburg im Median rund 52.000 Euro brutto pro Jahr verdienten, lagen die Einkommen in Mecklenburg-Vorpommern bei nur 39.500 Euro. Die höchsten Gehälter im Osten wurden mit 41.000 Euro in Brandenburg gezahlt, während das niedrigste Gehalt im Westen mit 43.750 Euro in Schleswig-Holstein verzeichnet wurde. Im Median betrug das Jahresgehalt im Westen 46.900 Euro, in Ostdeutschland (ohne Berlin) hingegen nur 39.250 Euro – ein Gehaltsgefälle von 16 Prozent.
Unterschiede bei Ärzten und im Finanzsektor
Auch in einzelnen Berufsgruppen zeigen sich deutliche Unterschiede. Ärzte verdienten im Westen am meisten in Bremen mit rund 104.500 Euro und im Osten in Brandenburg mit 99.000 Euro. Im Finanz- und Versicherungswesen lagen die höchsten Gehälter im Westen in Hamburg bei etwa 67.000 Euro, im Osten in Brandenburg bei 50.500 Euro. Thüringen verzeichnete mit 46.750 Euro die niedrigsten Gehälter in dieser Berufsgruppe.
Lohnlücken im Ingenieurwesen und Handwerk
Besonders auffällig sind die Unterschiede im Ingenieurwesen und Handwerk. Ingenieure in Baden-Württemberg verdienten im Median 62.750 Euro, ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt hingegen nur 46.750 Euro – ein Unterschied von 16.000 Euro. Im Handwerk betrug das Mediangehalt in Mecklenburg-Vorpommern 37.000 Euro, während es in Baden-Württemberg bei 46.250 Euro lag – eine Differenz von über 9.000 Euro pro Jahr.
Gastronomie und Hotellerie: Ostdeutschland Schlusslicht
Am unteren Ende der Gehaltsskala rangieren Beschäftigte in der Gastronomie und Hotellerie in Sachsen-Anhalt. Mit einem Mediangehalt von nur 33.250 Euro verdienten sie deutlich weniger als ihre westdeutschen Kollegen.
* Mediangehalt. Durchschnittswerte können durch extrem hohe oder niedrige Werte verzerrt werden. Zur besseren Einordnung des Durchschnittswertes hilft deshalb ein Vergleich mit dem Median. Dieser Wert liegt genau in der Mitte aller Werte. Es gibt hier demnach exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.