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Region Elbe-Elster: Im Dreieck zwischen Berlin, Leipzig und Dresden

Als Teil der Nie­der­lau­sitz zählt Elbe-Els­ter zum Lau­sit­zer Braun­koh­le­re­vier. 1882 wur­de hier die ers­te Bri­kett­fa­brik in Euro­pa eröff­net. Der Aus­stieg aus der Koh­le­för­de­rung bedeu­tet nun gro­ße Her­aus­for­de­run­gen, bie­tet aber auch Chan­cen für neue Indus­trien und Inves­ti­tio­nen in einen Land­strich, der von vie­len klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men geprägt ist. Mat­thi­as Salm vom Redak­ti­ons­netz­werk Wirt­schaft + Markt beleuch­tet die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und Zukunfts­per­spek­ti­ven die­ser Regi­on Ostdeutschlands.

Das Besucherbergwerk F60 ist ein Wahrzeichen der Region. Abbildung: Steffen Lehmann, TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH

Das Besu­cher­berg­werk F60 ist ein Wahr­zei­chen der Regi­on. Abbil­dung: Stef­fen Leh­mann, TMB Tou­ris­mus Mar­ke­ting Bran­den­burg GmbH

Es ist eher sel­ten, dass der Süd­wes­ten Bran­den­burgs über­re­gio­na­le Schlag­zei­len pro­du­ziert. Nach den Wah­len in Bran­den­burg Ende letz­ten Jah­res rück­ten die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zwi­schen SPD und BSW den Land­kreis Elbe-Els­ter im Drei­län­der­eck von Bran­den­burg, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt dann aber doch in den lan­des­wei­ten Fokus. Denn dort unter­hält die Bun­des­wehr ihren grenz­über­schrei­ten­den Stand­ort Schö­ne­wal­de mit der Luft­waf­fen­ka­ser­ne Flie­ger­horst Holz­dorf. Der klei­ne­re Teil liegt im Süd­os­ten Sach­sen-Anhalts, der grö­ße­re im Süd­wes­ten Brandenburgs.

Der Bundeswehrstandort Schönewalde

Mit ihren etwa 1.800 Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten sowie zivi­len Mit­ar­bei­ten­den zählt die Bun­des­wehr zu den größ­ten Arbeit­ge­bern und Aus­bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen der Regi­on. Dass Schö­ne­wal­de künf­tig zum größ­ten Luft­waf­fen-Stand­ort in Ost­deutsch­land auf­ge­rüs­tet wer­den soll, pass­te wenig zum anti­mi­li­ta­ris­ti­schen Kurs des neu­en Koali­ti­ons­part­ners BSW. Die par­tei­in­ter­nen Dis­kus­sio­nen sorg­ten für Ver­un­si­che­rung in den süd­bran­den­bur­gi­schen Kom­mu­nen, die Abseg­nung des Koali­ti­ons­ver­tra­ges schließ­lich für Erleichterung.

Das Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um sieht Schö­ne­wal­de als einen der wich­tigs­ten Luft­stütz­punk­te der Bun­des­wehr im Zei­chen der soge­nann­ten Zei­ten­wen­de. Hier soll kräf­tig in die natio­na­le Ver­tei­di­gung inves­tiert wer­den. Von 2025 an wer­den Tei­le des Rake­ten­ab­wehr­sys­tems „Arrow 3“ zur ter­ri­to­ria­len Flug­kör­per­ab­wehr und von 2027 an 47 schwe­re Trans­port­hub­schrau­ber „Chi­nook“ dort sta­tio­niert. Schö­ne­wal­de ist der ers­te von drei Arrow-Stand­or­ten im Bun­des­ge­biet. Dafür muss die Infra­struk­tur am Stand­ort erheb­lich aus­ge­baut wer­den. Geplant sind Inves­ti­tio­nen in Höhe von bis zu 700 Mil­lio­nen Euro in Aus­rüs­tung und Infra­struk­tur. Min­des­tens 700 zusätz­li­che mili­tä­ri­sche und zivi­le Beschäf­tig­te wer­den dann ihren Dienst in Bran­den­burg leisten.

Im Gefol­ge des Aus­baus ist die Ansied­lung von Unter­neh­men in der Regi­on, die Erwei­te­rung der Kapa­zi­tä­ten von Schu­len und Kin­der­be­treu­ungs­plät­zen und eine ver­bes­ser­te Gesund­heits­ver­sor­gung in Aus­sicht gestellt. Auch die Hee­res­in­stand­set­zungs­lo­gis­tik GmbH in Dober­lug-Kirch­hain wird zum „HIL Kom­pe­tenz­zen­trum Rad” wei­ter­ent­wi­ckelt. Das Pro­jekt soll bis zum Jahr 2031 umge­setzt wer­den. In der Dop­pel­stadt wer­den bei der HIL mit mehr als 270 Beschäf­tig­ten Fahr­zeu­ge und Waf­fen­sys­te­me der Bun­des­wehr gewar­tet und instand­ge­setzt. Die HIL koope­riert mit dem Lau­sit­zer Ener­gie­kon­zern LEAG unter ande­rem bei der Aus- und Weiterbildung.

Der Ausstieg aus der Braunkohle führt auch in Elbe-Elster zum Strukturwandel. Abbildung: Steffen Lehmann, TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH

Der Aus­stieg aus der Braun­koh­le führt auch in Elbe-Els­ter zum Struk­tur­wan­del. Abbil­dung: Stef­fen Leh­mann, TMB Tou­ris­mus Mar­ke­ting Bran­den­burg GmbH

Die doppelte Zeitenwende

Elbe-Els­ter steht somit vor einer dop­pel­ten Zei­ten­wen­de: Von den gestei­ger­ten Inves­ti­tio­nen in die natio­na­le Sicher­heit wird die Regi­on pro­fi­tie­ren, zugleich flie­ßen aber auch Mit­tel der Struk­tur­ent­wick­lung Lau­sitz im Zuge des Braun­koh­le­aus­stiegs in den Land­kreis an den namens­ge­ben­den Flüs­sen Elbe, Schwar­zer und Klei­ner Elster.

1993 wur­de der Land­kreis durch die Ver­schmel­zung der bis­he­ri­gen Land­krei­se Bad Lie­ben­wer­da, Herz­berg und Fins­ter­wal­de gebil­det. Dadurch kamen auch die Gebie­te der Nie­der­lau­sitz um Fins­ter­wal­de zum Elbe-Els­ter-Land. Auch wenn hier kein akti­ver Berg­bau mehr Koh­le ans Tages­licht för­dert, so zählt der Land­kreis doch wei­ter­hin zur Braun­koh­le­re­gi­on Lau­sitz. An die Berg­bau­ära erin­nert heu­te aber nur noch das Besu­cher­berg­werk F60 am Berg­hei­der See nahe Lich­ter­feld-Schacksdorf mit der gewal­ti­gen För­der­brü­cke, von den Ein­hei­mi­schen „lie­gen­der Eif­fel­turm“ genannt. Sie war einst im Tage­bau Klett­witz-Nord im Einsatz.

Die Mit­tel zum Struk­tur­wan­del flie­ßen in den Aus­bau der Infra­struk­tur: So soll mit einem Gesamt­auf­wand von 3,5 Mil­lio­nen Euro der Gewer­be- und Indus­trie­park Mas­sen an der B 96 vor den Toren Fins­ter­wal­des um rund 20 Hekt­ar erwei­tert und bes­ser an die Stra­ßen- und Schie­nen­in­fra­struk­tur ange­schlos­sen wer­den. Zudem wird das Ober­stu­fen­zen­trum Elbe-Els­ter in Els­ter­wer­da mit einer Gesamt­in­ves­ti­ti­on von rund zwölf Mil­lio­nen Euro zum Bil­dungs­zen­trum ausgebaut.

Elbe-Els­ter wird dar­über hin­aus auch ver­kehr­lich bes­ser ange­bun­den. So wird etwa der Bahn­kno­ten Fal­ken­berg umge­baut und auf der Bahn­stre­cke Leip­zig-Fal­ken­berg-Cott­bus die Fahrt­zeit ver­kürzt. „Neben der demo­gra­phi­schen Ent­wick­lung mit der Abwan­de­rung jun­ger Fach­kräf­te und der Alte­rung der Bevöl­ke­rung ist der Struk­tur­wan­del durch den Braun­koh­le­aus­stieg ein wich­ti­ger Ein­fluss­fak­tor auf die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung im Land­kreis Elbe-Els­ter“, heißt es dazu aus dem Büro des Landrats.

Die historische Postsäule in Bad Liebenwerda zeugt von der Lage zwischen Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Abbildung: Steffen Lehmann, TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH

Die his­to­ri­sche Post­säu­le in Bad Lie­ben­wer­da zeugt von der Lage zwi­schen Bran­den­burg, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt. Abbil­dung: Stef­fen Leh­mann, TMB Tou­ris­mus Mar­ke­ting Bran­den­burg GmbH

Ein Cluster der Metallindustrie

Die diver­si­fi­zier­te Wirt­schafts­struk­tur der Regi­on ist geprägt von klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, dar­un­ter vie­len Fami­li­en­un­ter­neh­men, die sich bis­her deut­lich unab­hän­gi­ger und resi­li­en­ter gegen­über natio­na­len und inter­na­tio­na­len Kri­sen gezeigt haben. Im Land­kreis Elbe-Els­ter haben sich vor allem die Metall- und Elek­tro­in­dus­trie sowie die Ernäh­rungs­wirt­schaft eta­bliert. Wei­ter­hin haben die Forst- und Land­wirt­schaft ein bedeut­sa­mes Wirt­schafts­po­ten­zi­al. Rund 50 Pro­zent der Gesamt­flä­che des Land­krei­ses wird land­wirt­schaft­lich genutzt. Elbe-Els­ter ver­fügt über einen aus­ge­präg­ten Anteil pro­du­zie­ren­der Unter­neh­men, die teils hoch spe­zia­li­siert sind und inter­na­tio­na­le Absatz­märk­te bedienen.

In der größ­ten Kom­mu­ne in Elbe-Els­ter, der Sän­ger­stadt Fins­ter­wal­de mit rund 16.000 Ein­woh­nern, kon­zen­triert sich die Metall- und Elek­tro­in­dus­trie. Zu den bekann­tes­ten Unter­neh­men vor Ort gehört seit 1922 Kjell­berg Fins­ter­wal­de. Kjell­berg ent­wi­ckelt und pro­du­ziert mit rund 450 Beschäf­tig­ten Anlagen­tech­nik für die metall­ver­ar­bei­ten­de Indus­trie, ins­be­son­de­re Pro­duk­te und Tech­no­lo­gien zum Plas­ma­schnei­den und Schwei­ßen sowie kun­den­spe­zi­fi­sche Son­der­ma­schi­nen zur Mate­ri­al­be­ar­bei­tung. Seit mehr als 60 Jah­ren gehört Kjell­berg Fins­ter­wal­de nach eige­nen Anga­ben im Bereich des Plas­ma­schnei­dens zu den Welt­markt­füh­rern. Für die Industrie-4.0-fähige Plas­ma­schnei­de­an­la­ge „Q“ erhielt das Unter­neh­men 2020 den Bran­den­bur­ger Innovationspreis.

Zum Metall­clus­ter rund um Fins­ter­wal­de, zusam­men­ge­schlos­sen im Netz­werk Metall Fins­ter­wal­de, gehö­ren auch die Form­teil- und Schrau­ben­werk Fins­ter­wal­de GmbH, ein Pro­du­zent hoch­wer­ti­ger Schrau­ben für die Auto­mo­bil­in­dus­trie, und die Fins­ter­wal­der Maschi­nen- und Anla­gen­bau GmbH (FIMAG), die hoch­wer­ti­ge Strom­erzeu­ger-Anla­gen und Block­heiz­kraft­wer­ke pro­du­ziert. Aktu­ell steht die Über­nah­me der FIMAG durch die Ent­rak Unter­neh­mens­grup­pe an. Ein wei­te­res Unter­neh­men im Metall­clus­ter ist die Gal­fa GmbH & Co. KG als leis­tungs­star­ker Beschicht­er für funk­tio­nel­le Ober­flä­chen in den Berei­chen katho­di­scher Kor­ro­si­ons­schutz und Gewin­de­si­che­run­gen. Die Fins­ter­wal­der arbei­ten für die Gro­ßen der Auto­mo­bil­bran­che eben­so wie für die Bau- und Elek­tro­in­dus­trie und den Metall- und Maschinenbau.

Die 1992 gegrün­de­te N+S Norm- und Son­der­schrau­ben GmbH ist eben­falls Zulie­fe­rer für Auto­mo­bil­her­stel­ler und den Maschi­nen­bau. Zum öster­rei­chi­schen Tech­no­lo­gie­kon­zern Voest­al­pi­ne gehört die Voest­al­pi­ne Wire Ger­ma­ny GmbH, die in der Sän­ger­stadt die Tra­di­ti­on der Draht­her­stel­lung fort­setzt und ein brei­tes Port­fo­lio an Qua­li­täts­draht für die Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indus­trie sowie für den Maschi­nen­bau und die Bahn­in­fra­struk­tur anbietet.

In Dober­lug-Kirch­hain gehört die Schön­bor­ner Arma­tu­ren GmbH zu den Inno­va­ti­ons­füh­rern. 2022 wur­de das Unter­neh­men vom Bran­den­bur­ger Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um mit dem Bran­den­bur­ger Inno­va­ti­ons­preis im Clus­ter Metall für das Pro­jekt „Leck­or­tungs­prüf­stand” aus­ge­zeich­net. Es war auch trei­ben­de Kraft hin­ter dem 2022 gegrün­de­ten Inno­va­ti­ons­clus­ter Was­ser­wirt­schaft Bran­den­burg. Die TSK Anla­gen­bau GmbH ist in der Dop­pel­stadt ein euro­pa­weit täti­ges und auf die Berei­che Kli­ma- und Lüf­tungs­tech­nik sowie Tank­an­la­gen spe­zia­li­sier­tes Unter­neh­men. Dober­lug-Kirch­hain zählt rund 8.500 Ein­woh­ner und ist ein Bahn­kno­ten­punkt zwi­schen den Metro­po­len Ber­lin, Leip­zig, Dres­den und Cottbus.

Auch der österreichische Voestalpine-Konzern betreibt ein Drahtwerk in Elbe-Elster. Abbildung: Voestalpine AG

Auch der öster­rei­chi­sche Voest­al­pi­ne-Kon­zern betreibt ein Draht­werk in Elbe-Els­ter. Abbil­dung: Voest­al­pi­ne AG

Industriepark Massen wird ausgebaut

Einen wirt­schaft­li­chen Schwer­punkt der Regi­on bil­det der Indus­trie- und Gewer­be­park Mas­sen-Nie­der­lau­sitz mit sei­nen mehr als 100 Fir­men und etwa 2.000 Arbeits­plät­zen. Hier sind Unter­neh­men des Maschi­nen­baus und Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer tätig. Letz­te­re ste­hen aber auch hier wie über­all in Ost­deutsch­land mas­siv unter Druck. Das Anto­lin-Werk in Mas­sen, eine Nie­der­las­sung des spa­ni­schen Auto­zu­lie­fe­rers Gru­po Anto­lin, soll bei­spiels­wei­se Anfang 2026 geschlos­sen wer­den. Ande­re Unter­neh­men der Bran­che blei­ben hin­ge­gen aktiv: HQM Tubes pro­du­ziert gleich an zwei Stand­or­ten im Mas­sen und Trö­bitz mon­tier­fer­ti­ge Brems­druck­lei­tun­gen und Edel­stahl-Lei­tungs­sys­te­me. Die Böll­hoff Pro­duk­ti­on GmbH in Son­ne­wal­de stellt Ver­bin­dungs­ele­men­te für die Auto­mo­bil-, aber auch die Luft­fahrt- und Elek­tro­in­dus­trie her.

Eines der größ­ten Unter­neh­men im Land­kreis Elbe-Els­ter ist die Uebi­gau­er Elek­tro- und Schalt­an­la­gen­bau GmbH (Uesa). Im gesam­ten Fir­men­ver­bund sind über 1.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter im Ener­gie­be­reich tätig. Das Unter­neh­men aus Uebi­gau-Wah­ren­brück fer­tigt und mon­tiert Elek­tro­aus­rüs­tun­gen für die Indus­trie und die Ener­gie­ver­sor­gung. Das umfasst ein brei­tes Spek­trum von Tra­fo­sta­tio­nen, Ener­gie­ver­tei­lungs­an­la­gen, Kabel­ver­tei­lern, Auto­ma­ti­sie­rungs- und Steuerungsanlagen.

Auch die Möbel­in­dus­trie gehört zur wirt­schaft­li­chen Struk­tur des Land­krei­ses. Die Reiss Büro­mö­bel GmbH aus Bad Lie­ben­wer­da wur­de im letz­ten Jahr zum ers­ten Mal mit dem Sie­gel eines Top-100-Inno­va­to­ren in Deutsch­land aus­ge­zeich­net. Reiss Büro­mö­bel kann auf eine über 140-jäh­ri­ge Tra­di­ti­on zurück­bli­cken, das Unter­neh­men wur­de 1882 vom Grün­der Robert Reiss in Bad Lie­ben­wer­da als klei­ne Fein­me­cha­nik- und Maschi­nen­bau­werk­statt gegrün­det. In der­sel­ben Bran­che hat sich die Schiff­ler GmbH in Uebi­gau-Wah­ren­brück mit Ein­rich­tun­gen im Bereich Senio­ren- und Pfle­ge­hei­me etabliert.

Nachhaltige Lebensmittelerzeugung

Im Land­kreis Elbe-Els­ter sind auch vie­le Betrie­be der Lebens­mit­tel­in­dus­trie behei­ma­tet. Zu den bekann­tes­ten zählt die Bad Lie­ben­wer­da Mine­ral­quel­len GmbH. Das Unter­neh­men gehört zur Rhön­spru­del-Grup­pe, die wie­der­um zu den Top 10 der Mine­ral­was­ser-Bran­che in Deutsch­land zählt und 2022 in den Besitz der fran­zö­si­schen Alma-Grup­pe über­ge­gan­gen ist. Im Lau­fe der Jah­re hat sich Bad Lie­ben­wer­da zu einer bedeu­ten­den Mine­ral­was­ser­mar­ke in Ber­lin und Ost­deutsch­land ent­wi­ckelt. Mit 230 Mit­ar­bei­ten­den ist das Unter­neh­men einer der größ­ten Arbeit­ge­ber in Süd­bran­den­burg. Ende letz­ten Jah­res wur­de die 1992 eben­falls in Bad Lie­ben­wer­da gegrün­de­te Bau­er Frucht­saft GmbH übernommen.

In Els­ter­wer­da ist die ODW Frisch­pro­duk­te GmbH ansäs­sig und betreibt das dor­ti­ge Milch­werk. Die Toch­ter­ge­sell­schaft der fran­zö­si­schen Andros & Cie. über­nahm 2010 das Werk von der nie­der­län­di­schen Fir­ma Cam­pi­na. Heu­te ist das Werk für Milch- und Joghurt­pro­duk­te unter der Eigen­mar­ke Mark Bran­den­burg bekannt. 100 Pro­zent des gesam­ten Milch­be­darfs der Mol­ke­rei wird von Milch­hö­fen im süd­li­chen Bran­den­burg gelie­fert, so zum Bei­spiel von der Agrar­ge­nos­sen­schaft Son­ne­wal­de eG.

Tra­di­tio­nel­ler Part­ner der Ernäh­rungs­wirt­schaft in der Regi­on ist die Gizeh-Grup­pe als Spe­zia­list für fes­te Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen. Schon seit fast 50 Jah­ren belie­fert das Unter­neh­men die Lebens­mit­tel­in­dus­trie mit Bechern, Scha­len, Deckeln und Fla­schen und gehört zu den euro­päi­schen Markt­füh­rern. Gizeh belie­fert aus sei­nem Werk in Els­ter­wer­da zahl­rei­che Kun­den in Mitteleuropa.

Der Land­kreis selbst will das Clus­ter wei­ter stär­ken und hält an sei­nem Pro­jekt eines „Cam­pus Nach­hal­ti­ge Lebens­mit­tel­er­zeu­gung“ fest. Die­ser soll sich im Indus­trie- und Gewer­be­park Mas­sen-Nie­der­lau­sitz mit der Her­stel­lung von Lebens­mit­teln und Natur­stof­fen unter den Prä­mis­sen Qua­li­tät, Sicher­heit und Nach­hal­tig­keit auseinandersetzen.

Damit könn­te in der land­wirt­schaft­lich gepräg­ten Regi­on ein neu­er anwen­dungs­ori­en­tier­ter For­schungs­zweig auf­ge­baut wer­den. Dabei sol­len drei bestehen­de wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tun­gen zusam­men­ar­bei­ten: das Deut­sche Insti­tut für Lebens­mit­tel­tech­nik, das Insti­tut für Lebens­mit­tel und Umwelt­for­schung sowie das For­schungs­in­sti­tut für Berg­bau Folgelandschaft.

Im Dreieck zwischen Berlin, Leipzig und Dresden

Elbe-Els­ter ver­steht sich als zen­tra­ler Ver­bin­dungs­raum für die gro­ßen Städ­te Mit­tel­deutsch­lands, wenn auch ohne eige­nen Auto­bahn­an­schluss. Er wird aber von Bun­des­stra­ßen und Bahn­li­ni­en durch­schnit­ten. Auch der Breit­band­aus­bau schrei­tet vor­an. Im „Wei­ße-Fle­cken-Pro­gramm“ konn­ten mit einem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men von 18,5 Mil­lio­nen Euro bereits 2.230 Haus­hal­te mit schnel­lem Inter­net ver­sorgt wer­den. Im aktu­el­len „Graue-Fle­cken-Pro­gramm“ wer­den ab 2026 wei­te­re 21.000 Adres­sen bei einem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men von 186 Mil­lio­nen Euro an das Glas­fa­ser­netz ange­schlos­sen. Hand­lungs­be­darf besteht vor­ran­gig noch in der schnel­len Umset­zung der geplan­ten Maßnahmen.

Im Tou­ris­mus prä­sen­tiert sich die Rei­se­re­gi­on Elbe-Els­ter als „Ent­de­cker­land“ abseits des Mas­sen­tou­ris­mus. Der Elbe-Els­ter-Tou­ris­mus basiert auf den Säu­len Natur, Kul­tur, Kuli­na­rik und Aktiv. Im Zeit­raum von Janu­ar bis Sep­tem­ber 2024 wur­den im Land­kreis 195.841 Über­nach­tun­gen gezählt, was einem Anstieg von 13,2 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr bedeu­te­te. Mit einer Auf­ent­halts­dau­er von durch­schnitt­lich 4,1 Tagen ist Elbe-Els­ter die Regi­on mit der höchs­ten Auf­ent­halts­dau­er in Brandenburg.

Elbe-Els­ter

 

  • Regi­on: Land­kreis Elbe-Els­ter (99.931 E.)
  • Städ­te: Fins­ter­wal­de (15.864 E.), Bad Lie­ben­wer­da (9.253 E.), Herz­berg (Els­ter) (8.678 E.)
  • Nach­bar­re­gio­nen: Land­kreis Wit­ten­berg (Sach­sen-Anhalt), Land­kreis Tel­tow-Flä­ming, Land­kreis Dah­me-Spree­wald, Land­kreis Ober­spree­wald-Lau­sitz, Land­kreis Mei­ßen (Sach­sen), Land­kreis Nord­sach­sen (Sach­sen)
  • Bran­chen: Metall­bau, Elek­tro­in­dus­trie, Ener­gie­wirt­schaft, Holz­wirt­schaft, Möbel­in­dus­trie, Ernäh­rungs­wirt­schaft, Hand­werk, Tou­ris­mus, Landwirtschaft
  • Ver­kehr: Bun­des­stra­ßen B 87, B 96, B 101, B 169, B 182, B 183, B 187; Schie­ne:  Ver­bin­dun­gen Ber­lin-Dres­den, Hal­le-Cott­bus, Ber­lin-Schwedt; Was­ser: Elbe
  • Arbeits­lo­sen­quo­te: Land­kreis Elbe-Els­ter 6,4 Prozent

Wei­te­re Repor­te zu ost­deut­schen Regionen

Ein Bei­trag des Redak­ti­ons­netz­werks Wirt­schaft + Markt.

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