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Neues Geld für Alte Försterei: Beim 1. FC Union Berlin endete die zweite Aktienzeichnungsphase

Die Akti­en­zeich­nung für den Aus­bau des Sta­di­ons „An der Alten Förs­te­rei“ ist abge­schlos­sen – ein Mei­len­stein für den 1. FC Uni­on Ber­lin. Der Ver­ein stärkt sei­ne Mehr­heits­be­tei­li­gung, wäh­rend Fans und Inves­to­ren ihre Ver­bun­den­heit demons­trie­ren. Wir wer­fen einen Blick auf die beweg­te Geschich­te des Spiel­orts und die Plä­ne für ihn.

Die "Waldseite" des Alte-Försterei-Stadions. Abbildung: Christian Liebscher

Blick auf die „Wald­sei­te“ des Sta­di­ons An der Alten Förs­te­rei. Abbil­dung: Chris­ti­an Liebscher

Nach gut zwei­ein­halb Mona­ten ist die Zeich­nungs­pha­se für die neu­en Akti­en der „An der Alten Förs­te­rei“ Sta­di­on­be­triebs AG abge­schlos­sen – ein wich­ti­ger Schritt für den geplan­ten Aus­bau der Heim­spiel­stät­te des 1. FC Uni­on Ber­lin. „Wir sind unse­rem Ziel, das Sta­di­on An der Alten Förs­te­rei für die nächs­ten Gene­ra­tio­nen zu sichern, ein sehr wich­ti­ges Stück näher­ge­kom­men. Die Sta­di­on AG geht, dank einer nun sehr robus­ten Bilanz- und Eigen­ka­pi­tal­struk­tur, gut gerüs­tet in die Zukunft“, so Dirk Zin­gler, Prä­si­dent des 1. FC Uni­on Ber­lin und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der „An der Alten Förs­te­rei“ Sta­di­on­be­triebs AG.

Wichtiger Baustein zur Finanzierung des Stadionumbaus

Mit der bal­di­gen Ein­tra­gung der Kapi­tal­erhö­hung klet­tert das Stamm­ka­pi­tal auf mehr als 30 Mil­lio­nen Euro. Die Zeich­nungs­pha­se begann am 26. Novem­ber 2024 mit einem Bezugs­recht für bestehen­de Anteils­eig­ner. Ab dem 10. Dezem­ber konn­ten dann auch Uni­on-Mit­glie­der, Spon­so­ren und Part­ner inves­tie­ren. Eine Aktie kos­te­te 500 Euro. Rund 49.000 neue Antei­le wur­den gezeich­net. Ein star­kes Signal setz­te der 1. FC Uni­on Ber­lin e.V. selbst: Mit dem Erwerb von 40.000 wei­te­ren Betei­li­gun­gen stärk­te er sei­ne Posi­ti­on als Mehr­heits­eig­ner. Gemein­sam mit den bereits gehal­te­nen Unter­neh­mens­an­tei­len hält der Ver­ein nun 75,75 Pro­zent. Rund 900 Bestands­ak­tio­nä­re sicher­ten sich 1.500 neue Antei­le, wäh­rend mehr als 5.900 Neu­ak­tio­nä­re ins­ge­samt 7.900 Betei­li­gun­gen erwar­ben – ein kla­res Zei­chen der Ver­bun­den­heit mit die­sem tra­di­ti­ons­rei­chen Ort, auch wenn das ursprüng­li­che Ziel von 60 Mil­lio­nen Euro Kapi­tal­erhö­hung trotz „proAF“-Trikotwerbung ver­fehlt wur­de. Die Ein­nah­men wer­den ein wich­ti­ger Bau­stein bei der Finan­zie­rung des Sta­di­on­um­baus sein. Der Umbau des gesam­tes Gelän­des zu einem Sport-, Kul­tur- und Musik­zen­trum im Süd­os­ten Ber­lins soll rund 100 Mil­lio­nen Euro kosten.

Seit über 100 Jahren – ein Stadion mit Tradition

Dass Fans und Ver­ein dies­be­züg­lich Hand in Hand oder „Schul­ter an Schul­ter“ gehen, ist nichts Neu­es. Immer wie­der kam es zu gemein­schaft­li­chen Aktio­nen, um das Are­al zu ret­ten, zu hegen und zu pfle­gen. Die Wur­zeln des Sta­di­ons rei­chen über 100 Jah­re zurück, als der SC Uni­on Ober­schö­ne­wei­de – einer der Vor­gän­ger des heu­ti­gen Ver­eins – sei­ne frü­he­re Spiel­stät­te an der Watt­stra­ße dem Woh­nungs­bau opfern muss­te. In der Wuhl­hei­de ent­stand ein neu­es Sta­di­on, zunächst „Sado­wa-Platz“ genannt. Doch weil sich in unmit­tel­ba­rer Nähe ein Forst­haus mit dem Namen „Alte Förs­te­rei“ befand, setz­te sich im Lau­fe der Zeit der heu­te bekann­te Name durch. Bereits am 7. März 1920 wur­de hier das ers­te Spiel aus­ge­tra­gen, die fei­er­li­che Eröff­nung folg­te im August – mit einem Duell gegen den amtie­ren­den deut­schen Meis­ter 1. FC Nürn­berg. Zwar ver­lor Uni­on die Par­tie, doch die neue Hei­mat war gefun­den. Mit einer Kapa­zi­tät von 10.000 Plät­zen bot das Sta­di­on schon damals eine beein­dru­cken­de Kulis­se. Beim Auf­takt waren rund 7.000 Zuschau­er dabei.

Lan­ge Zeit blieb die Loca­ti­on nahe­zu unver­än­dert, sodass Uni­on für Spie­le mit gro­ßem Zuschau­er­an­drang – etwa um die deut­sche Meis­ter­schaft – oft in grö­ße­re Sta­di­en aus­wei­chen muss­te. Trotz der Wir­ren des Zwei­ten Welt­kriegs (in dem Tei­le des Gelän­des mili­tä­risch genutzt wur­den) blieb die Spiel­stät­te erhal­ten und wur­de in den Nach­kriegs­jah­ren schritt­wei­se moder­ni­siert. Zwi­schen 1968 und 1970 erhielt die Gegen­ge­ra­de erwei­ter­te Steh- und die Haupt­tri­bü­ne mehr Sitz­plät­ze, dazu kamen eine neue Spre­cher­ka­bi­ne und zusätz­li­che Trai­nings­mög­lich­kei­ten. Nach die­sen Maß­nah­men fass­te das Sta­di­on rund 15.000 Zuschau­er. 1979 folg­te ein wei­te­rer Aus­bau: Die Kapa­zi­tät stieg auf 25.500 Plät­ze, dar­un­ter 1.800 Sitzplätze.

Das Stadion vor dem Umbau 2009. Abbildung: Christian Liebscher

Das Sta­di­on vor dem Umbau 2009. Abbil­dung: Chris­ti­an Liebscher

Fans, die mit anpacken

Nach der Wen­de ging das Sta­di­on An der Alten Förs­te­rei in den Besitz des Ber­li­ner Senats über – doch weder die­ser noch der Ver­ein konn­ten die drin­gend nöti­ge Sanie­rung finan­zie­ren. Wäh­rend die Kapa­zi­tät auf 18.100 Plät­ze sank, wur­den immer wie­der Plä­ne für einen Aus- oder Neu­bau dis­ku­tiert. Ers­te Moder­ni­sie­run­gen star­te­ten im Jahr 2000: Eine Flut­licht­an­la­ge wur­de instal­liert, eine über­dach­te Sitz­platz­tri­bü­ne errich­tet. Doch das Sta­di­on ent­sprach wei­ter­hin nicht den DFB-Auf­la­gen. Nach dem Auf­stieg in die 2. Bun­des­li­ga 2001 erhielt Uni­on nur eine befris­te­te Spiel­ge­neh­mi­gung. Als schließ­lich Plä­ne für einen Sta­di­on­neu­bau in Ber­lin-Mit­te auf­ka­men, stemm­ten sich die Fans gegen den Ver­lust ihrer Hei­mat und grün­de­ten die Initia­ti­ve „pro­AF“. Doch ein neu­es Sta­di­on mit 30.000 Plät­zen blieb eine Illu­si­on – finan­zi­el­le Eng­päs­se und der Abstieg in die Ober­li­ga mach­ten das Vor­ha­ben zunichte.

Erst 2007, nach einer lan­gen Pha­se der Unsi­cher­heit, nahm die Moder­ni­sie­rung wie­der Fahrt auf. Vor­aus­set­zung für das Vor­ha­ben war aller­dings, dass das Land Ber­lin das Grund­stück zum Sym­bol­preis von einem Euro an den 1. FC Uni­on Ber­lin über­gab. Doch die EU brems­te den Plan im Juli 2007 aus. Der Ver­ein durf­te das Sta­di­on nur noch zum vol­len Preis kau­fen. Infol­ge­des­sen kam es zu wei­te­ren Ver­hand­lun­gen zwi­schen Land und Ver­ein, um zu klä­ren, wie der Spiel­be­trieb wei­ter­lau­fen könn­te, obwohl die DFL-Vor­ga­ben noch immer nicht erfüllt waren. Im April 2008 gab es schließ­lich grü­nes Licht von der Poli­tik und Ende 2008 konn­ten die nöti­gen Bau­ar­bei­ten star­ten. Das Beson­de­re: Durch den Erwerb soge­nann­ter „Grün­der­stei­ne“ konn­ten sich die Fans am Umbau finan­zi­ell betei­li­gen. Die­se Stei­ne wur­den im Zuschau­er­tun­nel ange­bracht als Dank und Erin­ne­rung an die Fans, die die­sen Ort mit auf­ge­baut haben. 2009, nach gut 14 Mona­ten Arbeit und der Unter­stüt­zung von rund 2.000 frei­wil­li­gen Hel­fern, die fast 140.000 unent­gelt­li­che Arbeits­stun­den leis­te­ten, war das Sta­di­on end­lich fit für die Zukunft.

Stadion und Gelände gehören Verein und Fans

Im Mai 2012 begann die zwei­te Bau­pha­se mit der Demon­ta­ge der Haupt­tri­bü­ne. Nur einen Monat spä­ter wur­de der Grund­stein für die neue Tri­bü­ne gelegt. Ein gro­ßer Teil der Finan­zie­rung kam durch die „Alte-Förs­te­rei-Aktie“ zustan­de: Vom 1. bis 31. Dezem­ber 2011 konn­ten die Mit­glie­der des Ver­eins Akti­en­an­tei­le an der Sta­di­on­be­trei­ber­ge­sell­schaft erwer­ben, die nun in eine AG umge­wan­delt wor­den war. Ins­ge­samt wur­den 5.473 Akti­en im Wert von 2.736.500 Euro ver­kauft, was etwa 44 Pro­zent der Sta­di­on­be­trei­ber-AG aus­mach­te – der 1. FC Uni­on Ber­lin hielt die rest­li­chen 55 Prozent.

Nach dem Auf­stieg in die Bun­des­li­ga gab der Ver­ein dann im Juni 2017 bekannt, sei­nen Heim­spiel­ort zu einem Stadi­on der Kate­go­rie 4 mit min­des­tens 8.000 Sitz­plät­zen aus­zu­bau­en. Schon vor dem Auf­stieg hat­te Uni­on einen gro­ßen Fan­an­sturm zu ver­zeich­nen: In der Sai­son 2016/17 war das Sta­di­on zu über 95 Pro­zent voll. Bis zum 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Sta­di­ons im Jahr 2020 soll­te die Kapa­zi­tät auf 36.978 Plät­ze stei­gen. Geplan­ter Bau­be­ginn war Früh­ling 2019. Doch der Start muss­te immer wie­der ver­scho­ben wer­den, bis auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung im Novem­ber 2022 dann end­lich die Ankün­di­gung kam: Ab 2024 sol­le das Sta­di­on wei­ter wach­sen. Zudem gelang dem Ver­ein ein ech­ter Coup: Sie erwarb das dazu­ge­hö­ri­ge Grund­stück vom Ber­li­ner Senat. Dass Sta­di­on und Gelän­de im Besitz des Ver­eins sind, stellt eine bemer­kens­wer­te Aus­nah­me im deut­schen Fuß­ball dar.

Blick von der „Wuh­le­sei­te“ aus, vor dem Umbau 2009. Abbil­dung: Chris­ti­an Liebscher

2027: Platz für 40.500 Zuschauer

Die nun erfolg­te Kapi­tal­erhö­hung soll in gro­ßen Tei­len dem Aus­bau die­nen. Bis 2027, so der Plan, soll das Sta­di­on 40.500 Zuschau­er fas­sen. Dann wer­den zwar noch immer nicht alle Mit­glie­der (aktu­ell etwa 70.000) zugleich auf die Tri­bü­nen pas­sen. Ein magi­scher Ort wird das Sta­di­on aber sicher blei­ben. Ein Ort, den Ver­ein und Fans über vie­le Jah­re hin­weg gemein­sam geschaf­fen haben und an dem der Auf­stieg von der Ama­teur­li­ga bin in die Cham­pi­ons League gelun­gen ist. Die­se Förs­te­rei wird nie­mals alt.

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