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Ostdeutsche Wirtschaftsregionen #8: Vorpommern – mit Birkenstock und Bioökonomie

Lan­ge Zeit hink­te Vor­pom­mern wirt­schaft­lich hin­ter­her. Zuletzt konn­te die Regi­on aber den Abstand zum wirt­schaft­lich stär­ke­ren Wes­ten Meck­len­burg-Vor­pom­merns ver­kür­zen. Auch die Pro­duk­ti­ons­stät­te der welt­weit renom­mier­ten Schuh­mar­ke Bir­ken­stock in Pase­walk soll Inves­to­ren in die Grenz­re­gi­on locken. Ein Wirtschaft+Markt-Beitrag von Mat­thi­as Salm.

Abbildung: 50Hertz

Erneu­er­ba­re Ener­gien im Fokus. Abbil­dung: 50Hertz

Seit Sep­tem­ber 2023 pro­du­ziert Bir­ken­stock, ein Glo­bal Play­er mit welt­weit rund 6.200 Beschäf­tig­ten, in sei­nem Werk in Pase­walk im Land­kreis Vor­pom­mern-Greifs­wald. Mit einem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men von knapp 110 Mil­lio­nen Euro ist der Bau im Indus­trie­park Ber­lin-Szc­ze­cin die bis­her größ­te Ein­zel­in­ves­ti­ti­on in der Geschich­te des Unter­neh­mens aus Linz am Rhein. Zunächst star­te­te das Werk mit einem Team von etwa 200 Mit­ar­bei­ten­den. Bis zu 6,4 Mil­lio­nen Paar Schu­he pro Jahr sol­len ein­mal von Vor­pom­mern aus den Weg zum Kun­den finden.

Birkenstock. Abbildung: Depositphotos, Rushay

Bir­ken­stock soll sich für Vor­pom­mern als Initi­al­zün­dung erwei­sen. Abbil­dung: Depo­sit­pho­tos, Rushay

Bir­ken­stock ist nicht der ein­zi­ge Inves­tor in Pase­walk. Im Indus­trie­park ließ sich 2022 bereits die Topre­gal GmbH nie­der. Mehr als 15 Mil­lio­nen Euro hat sich das Fami­li­en­un­ter­neh­men aus Fil­der­stadt bei Stutt­gart das Enga­ge­ment im hohen Nor­den kos­ten las­sen. Der Spe­zia­list für Regal­sys­te­me nutzt in Pase­walk vier Hal­len zur Lage­rung und Ver­sen­dung von Waren sowie für Ver­ede­lun­gen der Topre­gal-Schwer­last­re­ga­le. 40 Pro­zent ihrer Rega­le expor­tie­ren die Schwa­ben ins euro­päi­sche Aus­land. Da kommt der Stand­ort in Vor­pom­mern mit kur­zen Wegen nach Däne­mark, Nor­we­gen, Schwe­den oder Polen gera­de recht.

Beson­ders die Ansied­lung von Bir­ken­stock soll sich für Vor­pom­mern als Initi­al­zün­dung erwei­sen, „weil das Unter­neh­men weit über die Regi­on hin­aus strahlt“, wie Meck­len­burg-Vor­pom­merns eins­ti­ger Wirt­schafts­mi­nis­ter Rein­hard Mey­er in einem Inter­view mit Wirtschaft+Markt beton­te. Für ihn ist der Stein nun ins Rol­len gekom­men. „Wir haben jah­re­lang ver­sucht, die Grenz­re­gi­on zu Polen und damit eine Metro­pol­re­gi­on als Stand­ort­fak­tor zu ent­wi­ckeln. Auf unse­rer Sei­te hat es mit gro­ßen Ansied­lun­gen nie funk­tio­niert“, räumt Mey­er ein. „Nach­dem sich aber Topre­gal dort ansie­del­te, kam nun noch Bir­ken­stock dazu und wei­te­re Inter­es­sen­ten haben sich auch schon gemel­det“, sieht Mey­er gute Chan­cen für eine Kehrt­wen­de für den Wirt­schafts­stand­ort Vorpommern.

Dass der Osten des Lan­des lan­ge Zeit als Sor­gen­kind der wech­seln­den Schwe­ri­ner Regie­run­gen galt, ver­deut­licht allein schon die Tat­sa­che, dass die Lan­des­re­gie­rung mit einem eige­nen „Ost­be­auf­trag­ten“ die Ent­wick­lung beglei­tet. Der gebür­ti­ge Greifs­wal­der SPD-Poli­ti­ker Hei­ko Miraß fun­giert seit Novem­ber 2021 als Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär für Vor­pom­mern und das öst­li­che Meck­len­burg. Ein eige­nes Bera­ter­gre­mi­um für die öst­li­chen Lan­des­tei­le steht ihm dabei zur Seite.

Miraß streicht eben­falls gern die Fort­schrit­te an der öst­li­chen Lan­des­gren­ze her­aus: „Ja, es ist immer noch schwie­ri­ger im öst­li­chen Lan­des­teil, aber der Abstand wird gerin­ger“, bilan­zier­te Miraß gegen­über der Deut­schen Pres­se-Agen­tur. Der Abstand beim Brut­to­in­lands­pro­dukt pro Kopf habe sich ver­rin­gert, die Arbeits­lo­sig­keit im Land­kreis Vor­pom­mern-Greifs­wald sei stär­ker gesun­ken als im Lan­des­durch­schnitt. Miraß wünscht sich, dass die indus­tri­el­len Ker­ne wie die Eisen­gie­ße­rei in Tor­ge­low und die der MAT Found­ries Euro­pe in Uecker­mün­de sowie die Elek­tro­wer­ke Han­ning in Egge­sin erhal­ten blei­ben und gleich­zei­tig der Bran­chen­mix erwei­tert wer­de, etwa durch Zulie­fe­rer für die Offshore-Windkraftindustrie.

Sonnendeck und Kraftwerk

Tra­di­tio­nell ste­hen die bei­den Land­krei­se Vor­pom­mern-Greifs­wald und Vor­pom­mern-Rügen für den Schiff­bau, die Hafen­wirt­schaft, die Gesund­heits­öko­no­mie sowie die Ernäh­rungs­bran­che und für den Tou­ris­mus, der 2024 ganz im Zei­chen des 250. Geburts­tags von Cas­par David Fried­rich stand.

Tourismus in Vorpommern: Abend am Kreidefelsen im Nationalpark Zentrum Königsstuhl. Abbildung: TMV

Tou­ris­mus in Vor­pom­mern: Abend am Krei­de­fel­sen im Natio­nal­park Zen­trum Königsstuhl. Abbil­dung: Tou­ris­mus­ver­band Mecklenburg-Vorpommern

Der Osten des Lan­des zählt schließ­lich immer noch zu den belieb­tes­ten Rei­se­re­gio­nen der Deut­schen: 6,5 Mil­lio­nen Über­nach­tun­gen zähl­te 2023 die Regi­on Rügen/Hiddensee mit der neu­en Attrak­ti­on des Sky­walks am Königs­stuhl, 10,3 Mil­lio­nen stat­te­ten Vor­pom­mern inklu­si­ve Use­dom einen Besuch ab. Doch der Lan­des­tou­ris­mus­be­auf­trag­te Tobi­as Woi­ten­dorf warn­te jüngst auch die Ver­ant­wort­li­chen in Vor­pom­mern, dass es der Tou­ris­mus­bran­che an Dyna­mik und Erneue­rung man­ge­le. Allei­ne den Erfolg zu ver­wal­ten, rei­che lang­fris­tig nicht aus.

War Vor­pom­mern lan­ge das selbst ernann­te Son­nen­deck Deutsch­lands, soll die Regi­on bald Teil des Grü­nen Kraft­werks Deutsch­lands reüs­sie­ren. Meck­len­burg-Vor­pom­mern wan­delt sich zum Ener­gie­land, auch im öst­li­chen Teil. Man­cher­orts kol­li­die­ren so die unter­schied­li­chen wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen, wie etwa bei dem umstrit­te­nen LNG-Ter­mi­nal auf Rügen, das den auf Ruhe und Natur­be­las­sen­heit bedach­ten Tou­ris­ti­kern ein Dorn im Auge ist.

Die eigent­li­chen künf­ti­gen Ener­gie­quel­len Vor­pom­merns sind aber die Wind­parks auf hoher See und die Pro­duk­ti­on von Was­ser­stoff an Land. Fir­men wie H2 Apex oder das fran­zö­si­sche Unter­neh­men Lhy­fe pla­nen den Betrieb von Elek­tro­ly­seu­ren zur Was­ser­stoff-Pro­duk­ti­on in Lub­min. Das Flow-Hydro­gen-Pipe­line-Pro­jekt soll den Was­ser­stoff von Lub­min aus dann in den ost­deut­schen Raum ver­tei­len. Auch von Ros­tock ist eine Pipe­line-Ver­bin­dung nach Lub­min geplant. Der Land­kreis Vor­pom­mern-Rügen zählt ohne­hin schon zu den vom Bund geför­der­ten HyPer­for­mer-Pilot­re­gio­nen für die Nut­zung von Wasserstoff.

Der Ber­li­ner Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber 50Hertz treibt unter­des­sen an der Küs­te die Netz­an­bin­dung Ost­wind 3 für den von Ibe­r­dro­la geplan­ten Wind­park nörd­lich der Insel Rügen sowie den Bau eines Umspann­werks in der Gemein­de Brün­zow vor­an. Ste­fan Kap­fe­rer, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung von 50Hertz, sieht eine wach­sen­de Bedeu­tung des Stand­orts Lub­min für die Ener­gie­wen­de: „Die Regi­on um Lub­min wird in den kom­men­den Jah­ren zu einem wich­ti­gen Dreh­kreuz für Strom aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Damit sind regio­na­le Wert­schöp­fung und Chan­cen auf eine nach­hal­ti­ge wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung die­ser Ener­gie­re­gi­on durch Unter­neh­mens­an­sied­lun­gen ver­bun­den.“ Auch ein als Born­holm Ener­gy Island bezeich­ne­tes Pro­jekt, bei dem zwei Giga­watt Strom aus Off­shore-Wind­parks vor der Küs­te Born­holms nach Deutsch­land flie­ßen wer­den, soll in Vor­pom­mern anlanden.

Deutsch­lands nord­öst­lichs­ter See­ha­fen, der Mukran Port auf der Insel Rügen, wird eben­falls von der Ener­gie­wen­de pro­fi­tie­ren. Er zählt schon jetzt zu den bedeu­tends­ten Off­shore-Häfen im Ost­see­raum. Der öst­lichs­te Tief­was­ser­ha­fen im Land ist ers­te Anlauf­stel­le für die Offshore-Windindustrie.

Maritimes und Medizin

Die sechs Werf­ten­stand­or­te in Meck­len­burg-Vor­pom­mern haben tur­bu­len­te Zei­ten hin­ter sich. Die vor­pom­mer­schen Werf­ten in Stral­sund und Wol­gast machen da kei­ne Aus­nah­me. Am ehe­ma­li­gen MV Werf­ten-Stand­ort Stral­sund ist der Mari­ti­me Indus­trie- und Gewer­be­park „Volks­werft“ ent­stan­den. Dort hat sich bei­spiels­wei­se die Stre­la Ship­re­pair ange­sie­delt, die bereits zahl­rei­che Han­dels­schif­fe rund­erneu­ert hat. Ein Unter­neh­men, das aus der ehe­ma­li­gen Abtei­lung Schiffs­re­pa­ra­tur der MV Werft Stral­sund her­vor­ge­gan­gen ist. Die Ost­see­staal GmbH & Co. KG ist hier bereits seit 1996 auf die Her­stel­lung und Lie­fe­rung von geschnit­te­nen und drei­di­men­sio­nal geform­ten Ble­chen für Schiff­bau, Indus­trie und erneu­er­ba­re Ener­gien spezialisiert.

Heilgeiststraße in der Hansestadt Stralsund. Abbildung: TMV_Gaensicke

Heil­geist­stra­ße in der Han­se­stadt Stral­sund. Abbil­dung: Tou­ris­mus­ver­band Meck­len­burg-Vor­pom­mern/­Gaen­si­cke

Die Pee­ne­werft in Wol­gast haben seit ihrer Gründung 1948 mehr als 600 Boo­te und Schif­fe ver­las­sen. Die Werft ist heu­te spe­zia­li­siert auf den Neu­bau und die Repa­ra­tur von Mari­ne­schif­fen. Gegen­wär­tig wird die Pee­ne­werft durch die Über­da­chung eines bereits vor­han­de­nen Tro­cken­docks wei­ter aufgewertet.

Nicht ver­ges­sen wer­den darf in der Lis­te der vor­pom­mer­schen Schiffs­bau­er die 1990 gegrün­de­te Han­se­Yachts AG in Greifs­wald. Sie zählt heu­te zu den größ­ten Her­stel­lern hoch­see­taug­li­cher Segel- und Motor­yach­ten aus Seri­en­pro­duk­ti­on welt­weit. Die Gesund­heits­wirt­schaft mit einer Brut­to­wert­schöp­fung von ins­ge­samt 6,5 Mil­li­ar­den Euro wie­der­um gilt neben dem Ener­gie­sek­tor als wich­tigs­te Zukunfts­bra­che in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Rund 160.000 Arbeits­plät­ze hän­gen davon ab, das sind rund 21,3 Pro­zent aller Arbeits­plät­ze in der Gesamt­wirt­schaft des Lan­des. Einen höhe­ren Anteil an der Beschäf­ti­gung erzielt die Bran­che in kei­nem ande­ren Bun­des­land. In Vor­pom­mern haben sich neben dem Gesund­heits­tou­ris­mus auch eini­ge Phar­ma­fir­men als tra­gen­de Säu­len der Bran­che herauskristallisiert.

Die Che­plaph­arm Grup­pe in Greifs­wald etwa ist welt­weit füh­rend in der Akqui­si­ti­on von Mar­ken­me­di­ka­men­ten. Zuletzt erwar­ben die Ost­see­städ­ter das Zyprexa-Port­fo­lio von Eli Lil­ly für einen Kauf­preis von rund 1,3 Mil­li­ar­den Euro. CEVA, eines der fünf größ­ten vete­ri­när­phar­ma­zeu­ti­schen Unter­neh­men welt­weit, erforscht auf der Insel Riems inno­va­ti­ve Impf­stof­fe für Haus- und Nutz­tie­re. Die Insel Riems ver­fügt ohne­hin über eine lan­ge Tra­di­ti­on in der For­schung zu Tier­ge­sund­heit und Tier­seu­chen­prä­ven­ti­on. 1910 grün­de­te Fried­rich Loeff­ler hier im Auf­trag des preu­ßi­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums sein Insti­tut zur Erfor­schung der Maul- und Klau­en­seu­che. Heu­te setzt das Fried­rich-Loeff­ler-Insti­tut als „Bun­des­for­schungs­in­sti­tut für Tier­ge­sund­heit“ die­se Tra­di­ti­on fort.

Cheplapharm Arzneimittel GmbH. Abbildung: Cheplapharm

Che­plaph­arm Arz­nei­mit­tel GmbH. Abbil­dung: Cheplapharm

Fisch und Zuckerrüben

Eines der ältes­ten Unter­neh­men in Vor­pom­mern ist die Zucker­fa­brik in Anklam, die 1883 als Akti­en­ge­sell­schaft Pom­mer­sche Zucker­fa­brik Anklam gegrün­det wur­de. Seit 2009 ist sie Teil des nie­der­län­di­schen Kon­zerns Roy­al Cosun. Dort wer­den Rüben zu Kris­tall­zu­cker, Dick­saft und Etha­nol ver­ar­bei­tet. In der Zucker­rü­ben­kam­pa­gne wer­den jähr­lich etwa zwei Mil­lio­nen Ton­nen Zucker­rü­ben im Ankla­mer Werk ver­ar­bei­tet. Bio­etha­nol und Bio­me­than ent­ste­hen dabei ganzjährig.

Die Cosun Beet Com­pa­ny GmbH & Co. will aktu­ell bis zu 90 Mil­lio­nen Euro in die Erwei­te­rung ihrer Zucker­fa­brik inves­tie­ren. Die­se soll in der Zukunft als grü­ne Bio­raf­fi­ne­rie fun­gie­ren. Die Nie­der­län­der arbei­ten dazu eng mit dem Bio­öko­no­mie­zen­trum Anklam zusam­men, das 2020 in Murchin auf dem Gelän­de des ehe­ma­li­gen Rel­zower Schlacht­ho­fes eröff­net wur­de. Kon­kret geht bei den gemein­sa­men For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten um die Her­stel­lung von Bio­etha­nol in Phar­ma­qua­li­tät. Nur eines von meh­re­ren inno­va­ti­ven Pro­jek­ten, mit denen sich Vor­pom­mern in eine Vor­rei­ter­rol­le in der Bio­öko­no­mie posi­tio­nie­ren will.

Dane­ben pro­du­ziert Vor­pom­mern natür­lich wei­ter­hin vie­le tra­di­tio­nel­le Lebens­mit­tel, die zum Teil bun­des­weit bekannt sind: Hid­den­seer Kut­ter­fisch, Joghurt- und Quark­spe­zia­li­tä­ten der Mol­ke­rei Natur­pro­dukt GmbH aus Pose­ritz oder die hand­werk­lich gebrau­ten Bie­re der Stör­te­be­ker Braue­rei in Stralsund.

Plasma und Kernfusion

Die Bio­öko­no­mie treibt auch das Bünd­nis Plant3 vor­an, dass sich die hoch­wer­ti­ge Ver­ede­lung von pflanz­li­chen Roh­stof­fen zum Ziel gesetzt hat. Hin­ter Plant3 ver­birgt sich ein Bünd­nis aus rund 100 Part­nern aus Poli­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft. Feder­füh­rend sind die Uni­ver­si­tät Greifs­wald, die Wirt­schafts­för­der­ge­sell­schaft Vor­pom­mern und der Wis­sen­schafts- und Tech­no­lo­gie­park Nord Ost (WITENO).

Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg (re.) im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Vorstandsvorsitzender des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie. Abbildung: INP

Hei­ko Miraß, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär für Vor­pom­mern und das öst­li­che Meck­len­burg (re.) im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus-Die­ter Welt­mann, Vor­stands­vor­sit­zen­der des Leib­niz-Insti­tuts für Plas­ma­for­schung und Tech­no­lo­gie. Abbil­dung: INP

Gera­de Greifs­wald gilt mit sei­ner Uni­ver­si­tät und sei­nen außer­uni­ver­si­tä­ren Insti­tu­ten als For­schungs­schmie­de im öst­li­chen Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Das Leib­niz-Insti­tut für Plas­ma­for­schung und Tech­no­lo­gie (INP) gehört bei­spiels­wei­se welt­weit zu den füh­ren­den For­schungs­in­sti­tu­ten im Bereich phy­si­ka­li­scher Plas­men. Es ist unter ande­rem am Pro­jekt „Camp­fi­re“ betei­ligt, das sich auf Ener­gie­um­wand­lungs- und Spei­cher­tech­no­lo­gien sowie Ener­gie­sys­te­me auf Basis von grü­nem Ammo­ni­ak fokus­siert. Im For­schungs­vor­ha­ben „Bio­ge­niV“ ent­wi­ckelt das INP Tech­no­lo­gien zur Her­stel­lung grü­ner Kraft­stof­fe wie Bio­me­tha­nol aus bio­ge­nen Reststoffen.

Und schließ­lich ist Greifs­wald Hei­mat der Fusi­ons­for­schung, bei der aus der Ver­schmel­zung von Atom­ker­nen Ener­gie gewon­nen wer­den soll. Im Max-Planck-Insti­tut für Plas­ma­phy­sik wird der Weg der magne­ti­schen Fusi­on ver­folgt. Wen­del­stein 7-X heißt die Anla­ge vom Typ Stel­la­ra­tor, die hier auf ihre Kraft­werks­eig­nung unter­sucht wird.

Vor­pom­mern

 

  • Regi­on: Land­kreis Vor­pom­mern-Greifs­wald (237.355 Ein­woh­ner), Land­kreis Vor­pom­mern-Rügen (227.683 Einwohner)
  • Städ­te: Greifs­wald (59.691 Ein­woh­ner), Stral­sund (59.363 Ein­woh­ner), Rib­nitz-Dam­gar­ten (15.721 Ein­woh­ner), Ber­gen auf Rügen (13.689 Einwohner)
  • Nach­bar­re­gio­nen: Land­kreis Ros­tock, Land­kreis Meck­len­bur­gi­sche Seen­plat­te, Land­kreis Ucker­mark (Bran­den­burg), Woi­wod­schaft West­pom­mern (Polen)
  • Bran­chen: Land­wirt­schaft, Ener­gie, Ernäh­rung, Gesund­heit, Tou­ris­mus, Hafen­wirt­schaft, Schiffbau
  • Ver­kehr: Auto­bah­nen A 20 und A 11
  • Gewer­be­ge­bie­te: 4
  • Arbeits­lo­sen­quo­te: Vor­pom­mern-Greifs­wald (9,9 Pro­zent) Vor­pom­mern-Rügen (10,3 Prozent)

 

Ein Bei­trag des Redak­ti­ons­netz­werks Wirtschaft+Markt (dort zuerst erschie­nen am 13. Mai 2024).

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