Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt, und Christoph Laumen, Vice President Europe Central Eastern von Nippon Gases, haben gemeinsam mit der japanischen Botschafterin, Mitsuko Shino, in Zörbig, Sachsen-Anhalt, eine neue Produktionsanlage von Nippon Gases Deutschland zur CO2-Veredelung eingeweiht.

Neue Produktionsanlage von Nippon Gases Deutschland am Standort Zörbig in Sachsen-Anhalt. Abbildung: Nippon Gases
Nippon Gases ist ein international führender Anbieter von industriellen und medizinischen Gasen. Für das neue Werk investierte das Unternehmen rund 30 Millionen Euro – gefördert durch das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt mit einem Zuschuss von 3,7 Millionen Euro. Das japanische Unternehmen produziert am Standort Zörbig gasförmiges und verflüssigtes Kohlendioxid in Lebensmittelqualität sowie Trockeneis. Vor diesem Veredelungsprozess entsteht Kohlendioxid als Restprodukt der unmittelbar angeschlossenen Bioethanol-Produktion der Firma Verbio SE. Die Produktion in Zörbig ist damit unabhängig von klassischen fossilen Produktionsprozessen. „Das neue Werk in Zörbig zeigt, welche Stärke in unserem Wirtschaftsstandort steckt: Innovation, Nachhaltigkeit und industrielle Tradition greifen hier perfekt ineinander. Solche Projekte bringen Sachsen-Anhalt voran – und wir unterstützen sie mit voller Überzeugung“, so Wirtschaftsstaatssekretärin Stefanie Pötzsch.
CO2-Ausstoß in die Atmosphäre wird reduziert
Verbio SE stellt in Zörbig Bioethanol aus Mais und Getreide her. Dank des neuen Werks von Nippon Gases erfolgt die Weiterverarbeitung des dabei anfallenden Kohlendioxids direkt am Standort. Der Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre reduziert sich dabei sowohl durch die unmittelbare Nutzung des Kohlendioxids als auch aufgrund der wegfallenden Transportwege, die sonst zwischen der Kohlendioxid-Quelle, der Veredelung und der Trockeneisproduktion anfallen. Jährlich erübrigen sich dadurch Lkw-Fahrten von bis zu 380.000 km, was zu einer CO2-Einsparung von rund 330 t führt.

Einweihung der neuen Produktionsanlage von Nippon Gases Deutschland zur CO2-Veredelung am 10. September. Abbildung: Nippon Gases
Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität
„Wir sind ein innovatives, der Nachhaltigkeit verpflichtetes Unternehmen und sehen in der Produktion von biogenem Kohlendioxid auf Basis der Bioethanol-Produktion einen wichtigen Schritt hin zur Dekarbonisierung von Lebensmittelindustrie, Mobilität und Agrarwirtschaft“, so Christoph Laumen, Vice President Europe Central Eastern von Nippon Gases. „Als Gaseproduzent engagieren wir uns für das Ziel der Klimaneutralität in umfassender Weise – weit über dieses neue Werk in Zörbig hinaus – etwa in der Dekarbonisierung unserer eigenen Produktions- und Lieferkette.“
Für Sprudel, haltbare Lebensmittel und zur Kühlung
Reines Kohlendioxid und das ebenfalls am Standort produzierte Trockeneis werden in zahlreichen Anwendungen zum Beispiel der Lebensmittel- und Getränkeindustrie benötigt. Die Getränkeindustrie etwa nutzt CO2 (Kohlensäure) in großen Mengen für die Produktion von Sprudel, Limonaden und Bier. Mit der in Zörbig produzierten Menge ließe sich für jeden Einwohner Sachsen-Anhalts täglich eine 3/4-Literflasche Sprudel herstellen. Darüber hinaus werden viele Lebensmittel unter Zuhilfenahme von tiefkaltem CO2 gekühlt bzw. gefroren oder unter gasförmigem Kohlendioxid verpackt und damit länger lagerfähig gemacht. Trockeneis wird unter anderem beim Lebensmitteltransport benötigt. Weitere Abnehmer der in Zörbig von Nippon Gases hergestellten Produkte sind die chemische Industrie, die Elektro- und Halbleiterproduktion sowie Gärtnereien.