Plauener Spitze und Instrumentenbau im Musikwinkel – die Wirtschaft im Vogtland blickt auf eine lange und facettenreiche Tradition zurück. Doch die rund 20.000 Unternehmen in der Region arbeiten auch an der Zukunft und den Produkten von morgen. Ein Wirtschaft+Markt-Beitrag von Matthias Salm.

Gewerbegebiet Klingenthal. Abbildung: Stadt Klingenthal
Am Rande Sachsens, aber zentral in Europa: So sieht sich das Vogtland in seinem Selbstverständnis. 1996 wurden die Kreise Auerbach, Klingenthal, Oelsnitz, Reichenbach und Plauen zusammengelegt. Seitdem steht das Vogtland unter einer gemeinsamen Landkreisverwaltung mit Sitz in Plauen. Die Textilstadt ist hinter Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau die fünftgrößte Stadt im Freistaat. „Die vogtländische Wirtschaft ist mittelständisch geprägt mit einer großen Branchenvielfalt und einer hohen Dichte an Handwerksbetrieben“, sagt Marion Päßler, Leiterin des Amts für Wirtschaft und Bildung im Landkreis Vogtland. „Die Unternehmen der Region sind in der traditionsreichen Textilwirtschaft, im Maschinen- und Anlagenbau, im Metallbau, in der IT- und Elektroindustrie, in der Medizintechnik, der Lebensmittelindustrie und als Zulieferer für die Automobilbranche tätig.“ Eine besondere Stellung im wirtschaftlich starken Handwerk nimmt der Musikinstrumentenbau mit seiner über 300-jährigen Geschichte in Markneukirchen und Klingenthal ein. Allerdings ist das Vogtland wie viele andere ostdeutsche Regionen vom demografischen Wandel bedroht. Es steht ein Verlust von einem Drittel des Arbeitskräftepotenzials innerhalb der nächsten zehn Jahre im Raum.
Spürbarer Wandel in der Textilindustrie
Die Wirtschaft des Vogtlands hat nach 1990 eine umfassende Transformation durchlaufen. Ihr Herz schlug einst in der Textilindustrie. Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Region zu einem Zentrum der Textilwirtschaft. Die Vielfalt der handwerklichen Fähigkeiten war beeindruckend: Weberei, Stickerei- und Spitzenproduktion sowie die Teppichmacher machten das Vogtland weltweit bekannt. Vieles davon ist heute museal und wird etwa in der „Fabrik der Fäden“ in Plauen aufbereitet und dokumentiert.
Auch heute noch erzielen die 21 vogtländischen Mitgliedsunternehmen des Verbandes der nordostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie mehr als 180 Millionen Euro Umsatz. Dennoch haben sich die wirtschaftlichen Gewichte verschoben. Denn kaum eine andere Branche hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einen so tiefgreifenden Wandel durchlaufen wie die Textilindustrie. Davon blieb auch das Vogtland nicht verschont. Die Produktion von Bekleidung und Heimtextilien ist aus Sachsen nach Asien abgewandert. „Stattdessen konzentrieren sich die Unternehmen auf die Herstellung hochspezialisierter technischer Textilien mit neuen Materialien, Beschichtungen und Bearbeitungstechnologien“, beschreibt Päßler den Wandel.
Die Textilbranche hat sich zu einer klassischen Zulieferindustrie entwickelt. Hauptabnehmer sind heute die Automobilhersteller, das Gesundheitswesen, Baufirmen und die Chemieindustrie. Die Palette reicht von Kunstleder und technischen Beschichtungen über Geokunststoffe, Nadel-, Thermo- und Bindervliesstoffe bis zu Smart Textiles und Smart Embroidery (Stickerei). Einige Beispiele: Die Paulus Textil GmbH in Auerbach fertigt textile Systeme für den Sonnen- und Wetterschutz. Die Embro GmbH in Falkenstein ist Experte im Bereich der technischen Stickerei mit insgesamt 45 Mitarbeitenden. Die Filztuchfabrik Rodewisch in Lengenfeld produziert Trockensiebe und Filze für Papiermaschinen sowie Filtersiebe und Transportbänder für die Umwelttechnik. Die Geschichte der Vowalon Beschichtung GmbH reicht gar bis ins Jahr 1900 zurück. Sie besetzt als Spezialist für Kunstleder sowie technische Beschichtungen Nischenmärkte, dies aber mit Kunden in über 40 Ländern. So arbeiten die über 200 Beschäftigten mehrheitlich für den Export. Ihre Produkte sind Polster- und Fahrzeugkunstleder, flexible Materialien für technische Zwecke sowie Flammkaschierungen für die Fahrzeugindustrie.
Die vogtländische Textilindustrie ist heute einem starken Wettbewerb ausgesetzt und mehr denn je auf innovative Entwicklungen angewiesen. Dafür pflegen die Unternehmen enge Kooperationen mit der Forschung, etwa mit dem Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland in Greiz im thüringischen Teil des Vogtlands, mit dem Sächsischen Textilforschungsinstitut, einem An-Institut der TU Chemnitz oder dem Institut für Textil- und Ledertechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Der Musikwinkel Deutschlands
Als Musikwinkel Deutschlands erlangte das Vogtland ebenfalls schon vor über 300 Jahren Berühmtheit im Bau von Musikinstrumenten. Saiteninstrumente, Zithern, Holz- und Blechblasinstrumente, Harmonikas oder Akkordeons – die Instrumente aus dem Vogtland setzten in Europa über lange Zeit Maßstäbe. Geblieben sind von dieser einzigartigen handwerklichen Spezialisierung rund 1.300 Beschäftigte in über 100 Werkstätten. Der Musikinstrumentenbau im Vogtland steht seit 2014 auf der Bundesliste für das immaterielle Weltkulturerbe der Unesco. Er gehört zur Identität der Region wie die Plauener Spitze oder die imposante Göltzschtalbrücke, zugleich die größte Ziegelstein-Brücke der Welt und das architektonische Wahrzeichen des Vogtlandes. Flüchtlinge aus Böhmen brachten die Kunst des Musikinstrumentenbaus im 17. Jahrhundert nach Markneukirchen und Klingenthal. Bis heute wird bis auf wenige Ausnahmen das gesamte Instrumentarium eines Orchesters im Musikwinkel entweder hergestellt, vertrieben oder repariert. Neben den kleinen Manufakturen wirken hier auch größere Hersteller wie Buffet Crampon in Markneukirchen. Das französische Unternehmen ist der größte Fabrikant von Blasinstrumenten in Europa. Auch wenn die wirtschaftliche Bedeutung der zumeist kleinen Betriebe gegenüber anderen Branchen zurücksteht, so lockt der Instrumentenbau doch jährlich hunderte junge Musizierende ins Vogtland, sei es zu internationalen Musikwettbewerben oder zu Meisterkursen für Musikstudierende.

Musikinstrumente aus dem Vogtland. Abbildung: Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen
Wie die Unternehmen der Textilindustrie sind auch die Instrumentenbauer zu Innovationen gezwungen. Das beginnt bei der Handhabung strengerer gesetzlicher Vorgaben für die Verwendung von Materialien und setzt sich bei der Verbesserung von Klangeigenschaften fort. Im Bündnis i-Ma-Tech werden mit Bundesmitteln Konzepte für eine langfristige Sicherung des Handwerks im Vogtland erarbeitet. Zusätzlich bietet die Westsächsische Hochschule Zwickau in Markneukirchen Bachelor-Studiengänge für Streich- und Zupfinstrumentenbau sowie einen Master-Studiengang Akustik und Technologie des Musikinstrumentenbaus an. Am Institut für Musikinstrumentenbau in Klingenthal wird in den Bereichen Akustik und Werkstoffkunde geforscht.
Industrie entlang der Vogtlandautobahn
Die Ansiedlungen im Vogtland erfolgten in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem in den Industriegebieten entlang der A 72. „Die Gewerbegebiete sind gut ausgelastet“, sagt Päßler. Das bestätigt auch Peter Wollmann, seit 2023 oberster Wirtschaftsförderer der Stadt Oelsnitz/Vogtland: „2019 siedelte sich die Bielefelder Böllhoff-Gruppe an und errichtete auf über zehn Hektar eines der modernsten Logistikzentren Europas. Damit waren die Industrieflächen in Oelsnitz vollständig vergeben. Mit dem neuen Gewerbegebiet „Am Bahnhof” haben wir deshalb neue Flächen erschlossen.“ Neben der Ausweisung neuer Gewerbeflächen steht für die Wirtschaftsförderer im Vogtland gegenwärtig aber vor allem die Pflege des Unternehmensbestands angesichts schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen im Fokus.
Die Vogtlandautobahn ist die verkehrstechnische Lebensader der Region. Sie führt vom bayerischen Hof nach Chemnitz und schließt das Vogtland bis heute an die großen Magistralen A 9 in Nordsüd- und A 4 in Westost-Richtung an. Über sie ist das Vogtland mit Berlin, Leipzig, Dresden und München verbunden. Die günstige Lage hat eine Reihe von Unternehmen ins Vogtland gelockt. In Treuen an der A 72 errichtete die Dr. Gühring KG aus Chemnitz zwei Werke für Gewindebohrer, Gewindeformer und Gewindefräser sowie Sonderbohrwerkzeuge für Kunden aus den Bereichen Automobil- und Luftfahrtindustrie. Im 2019 in Oelsnitz/Vogtland eröffneten Böllhoff-Logistikzentrum versenden 100 Beschäftigte Verbindungselemente an Kunden in der ganzen Welt.
Bedeutende Ansiedlungen in der Region
Einige Ansiedlungen stechen im Vogtland heraus: In Falkenstein wächst seit 2009 einer der größten Datacenter-Parks Deutschlands. Die bayerische Hetzner Online GmbH ist mit hunderttausenden Servern ein bedeutender Betreiber von Rechenzentren in Europa. In Falkenstein wird ein innovatives Konzept verfolgt, das Rechenzentren-Betreibern schnelle Anbindung, maximale Ausfallsicherheit und Synergieeffekte gewährleisten soll.

Der Datacenter-Park in Falkenstein. Abbildung: Hetzner Online GmbH
Das ostwestfälische Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck hat sich bereits 1992 in Treuen niedergelassen und ist mittlerweile mit rund 1.200 Mitarbeitenden zu einem der bedeutendsten Arbeitgeber im Vogtland aufgestiegen. Goldbeck produziert in Westsachsen Systembauteile, die in nahezu jedem Goldbeck-Gebäude eingesetzt werden. Erst 2024 hat das Unternehmen seine Produktion für Feinblechteile mit einem neuen Feinblechzentrum erweitert und damit in die Zukunft des Standorts Treuen investiert. „Die Ansiedlung war einst ein starkes Signal für die Region“, erinnert sich Päßler, „auch weil das Unternehmen stets gleichen Lohn für gleiche Arbeit gezahlt hat.“
Zu den größten Arbeitgebern mit über 800 Beschäftigten zählt zudem das Werk des saarländischen Herstellers von Gitterrosten Meiser. Die Meiser Vogtland OHG residiert seit 1994 in Oelsnitz/Vogtland. Vor sieben Jahren hat das Unternehmen rund 30 Millionen Euro in den Bau einer modernen Verzinkerei und eines Logistikzentrums investiert. Meiser ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Bereich der Gitterrostproduktion.
Erfolgreiche Gründer im Vogtland
Neben den Werksgründungen westdeutscher Unternehmen haben sich auch erfolgreiche Gründungen aus der Region selbst am Markt etabliert. Allen voran die GK Software SE aus Schöneck, ein Global Player für Cloud-Services für den Einzelhandel. Mit nach eigenen Angaben mehr als 548.000 Installationen in über 60 Ländern gehört GK Software SE zu den international führenden Anbietern von Handelslösungen. Mittlerweile wurde das Unternehmen vom japanischen IT-Konzern Fujitsu übernommen.
Die GK Software steht beispielgebend für die innovativen IT-Unternehmen des Vogtlandkreises. Zu den heimischen Erzeugnissen der Branche gehören etwa Baugruppen für Fernsteuerungen oder das Fernauslesen von Verbrauchsdaten per Funktechnik, aber auch Tastaturen und Eingabesysteme. Die im Rahmen der Privatisierung der Klingenthaler Harmonika-Werke entstandene TechniSat Vogtland GmbH in Schöneck etwa hat sich auf die Produktion von Digitalreceivern, Digitalradios und Multischaltern spezialisiert.
Mit mehr als 450 Beschäftigten ist auch der Sonnenschutzproduzent Erfal ein Kind des Vogtlands. Bereits im Jahre 1984 gründete Jörg Erler in Falkenstein eine Drechslerei, um Vorhangstangen zu fertigen. Nach 1990 erweiterte sich die Produktion um Jalousien, Rollos, Flächenvorhänge und den Insektenschutz. Die Gett Gerätetechnik GmbH in Treuen ist gar eine echte Garagengründung. Das Unternehmen entwickelte sich seit 1996 von einem Vertriebsunternehmen für Standardtastaturen zu einem Hersteller professioneller Bedientechnik für Industrie und Gesundheitswirtschaft. Die Bang Kransysteme GmbH & Co. KG aus Oelsnitz/Vogtland erzählt ebenfalls eine originär vogtländische Gründungsgeschichte. Bang Kransysteme wurde 1989 von Werner Bang als Servicebetrieb für Hebefahrzeuge und Krananlagen in Adorf gegründet. Heute ist es einer der modernsten Kranhersteller Deutschlands und beliefert von seinem Stammsitz die Stahlindustrie und die Automobilindustrie mit Prozesskranen. Aus einem Ein-Mann-Betrieb im Jahr 1989 wurde ein Mittelständler mit heute mehr als 100 Beschäftigten. 2021 wurde Bang als Sachsens Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.
Auf Expansion setzt gegenwärtig die Thermofin GmbH, 2002 in Heinsdorfergrund ins Leben gerufen. Das Vogtland ist als Zentrum der Kälte- und Klimatechnik bekannt. Am Kompetenzzentrum für Kälte- und Klimatechnik in Reichenbach etwa werden die Fachkräfte der Branche ausgebildet. Thermofin stellt Wärmeübertrager für die Kälte- und Klimatechnik her. Sie kommen in der Lebensmittelverarbeitung, bei der Motoren- und Kraftwerkskühlung oder der Prozess- und Serverkühlung zum Einsatz. Gegenwärtig erweitert Thermofin seine Produktionskapazitäten in Europa. Am deutschen Stammsitz entsteht eine neue Halle für die hauseigene Blechfertigung und Pulverbeschichtung. Im polnischen Złotoryja werden die Fertigungskapazitäten mehr als verdoppelt.
Kampf gegen multiple Krisen
„Bis 2020 war die wirtschaftliche Entwicklung von mittelständischen Gründungen, hoher Beschäftigung und der Entwicklung von neuen IT-nahen Geschäftsmodellen geprägt“, bilanziert die Chefin der Wirtschaftsförderung Marion Päßler. Seither kämpft die vogtländische Wirtschaft wie ganz Deutschland mit multiplen Krisen: Corona-Pandemie, Energiekrise, Verteuerung der Materialien, gestörte Lieferketten und die unsicheren politischen Rahmenbedingungen haben in manchen Unternehmen zu Kurzarbeit geführt. Durch die Branchenvielfalt ist der vogtländische Mittelstand aber weniger abhängig von einzelnen Industrien wie zum Beispiel der angeschlagenen Automobilbranche.
Dennoch: Der größte industrielle Arbeitgeber in Plauen ist ebenfalls ein Autozulieferer – die BAP Boysen Abgassysteme Plauen GmbH & Co KG. Das Unternehmen aus Altensteig in Baden-Württemberg nahm im Jahr 2008 die Produktion in Plauen auf. Das zweite Werk im Industrie- und Gewerbegebiet Plauen-Oberlosa ging 2018 in Betrieb. Das Werk in Plauen ist für die Unternehmensgruppe von großer Bedeutung, weil es verkehrsgünstig an der Autobahn und zentral zu den Kunden im In- und Ausland liegt. Heute fertigen rund 450 Mitarbeitende Teile und komplette Abgassysteme für Audi, BMW und Porsche. Das Unternehmen befindet sich selbst in der Transformation zu neuen Produkten in der Elektromobilität und Wasserstofftechnologie. Was das langfristig für einzelne Standorte in Deutschland und speziell für Plauen bedeutet, ist offen.
Auch andere Unternehmen im Vogtland sind im Mobilitätssektor tätig. Die Mahle Industrial Thermal Systems GmbH & Co. KG in der kleinen Gemeinde Heinsdorfergrund vor den Toren von Reichenbach zählt zu den Ausrüstern im Bereich der Motorkühlung und Fahrzeugklimatisierung beispielsweise für Busse, Schiffe oder Sonderfahrzeuge. Auf eine lange Tradition von über 100 Jahren blickt auch die Herstellung von Busfahrzeugen in Plauen zurück. Nachdem Man Truck & Bus den Standort 2021 aufgegeben hat, übernahm der Sonderfahrzeughersteller Binz GmbH aus Ilmenau das Werk. Hergestellt werden hier nun Rettungsfahrzeuge für den Katastrophenschutz und die Bundeswehr sowie Mehrzweckfahrzeuge für die sächsische Polizei.
Müslis und Snacks aus dem Vogtland
In der Ernährungswirtschaft haben Anbieter von ökologischen und nachhaltigen Lebensmitteln das Vogtland für sich entdeckt. Die Lebensgarten GmbH ist ein Hersteller für ökologisch und nachhaltig produzierte Backwaren, Müslis und Schokoladenartikel. Mit über 250 Beschäftigten in Adorf werden seit 2002 Müslis, Backwaren und Snacks an Naturkostfachgeschäfte, Bioläden und Reformhäuser geliefert. Die Rubin Mühle Vogtland GmbH in Plauen, Tochterbetrieb eines Schwarzwälder Familienunternehmens, stellt seit 2015 in Plauen vornehmlich Getreideflocken her.
Zur Erholung und zum Wintersport
Mit den Sächsischen Staatsbädern Bad Brambach, Heimat der stärksten Radonquelle der Welt, und seinen Heilbädern und Therapieanwendungen sowie Bad Elster als einem der ältesten Moor- und Mineralheilbäder Deutschlands profitiert das Vogtland auch vom Gesundheitstourismus. Wintersportfans lockt eher die Vogtland Arena in Klingenthal mit einer der modernsten Skisprungschanzen Europas, die im Sommer für kulturelle Events genutzt wird. „Vor allem aus Sachsen, Bayern und Thüringen kommen die Gäste ins Vogtland“, weiß Päßler. „In Zahlen sind dies rund 1,8 Millionen Übernachtungen pro Jahr und jährlich rund 540.000 Gästeankünfte. Somit entwickelt der Tourismus für das Vogtland eine immer größere Wertschöpfungsrelevanz.“

Die Vogtland-Skischanze. Abbildung: Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen
Lage zwischen Thüringen, Bayern und Tschechien
Die A 72 durchzieht die Region, die A 9 in Richtung Berlin, Nürnberg und München sowie die A 93 aus Regensburg kommend tangieren die Grenzen des Landkreises. Die E50 nach Prag vervollständigt den Autobahnknoten Vogtland. „Dresden, Leipzig und Nürnberg mit ihren Flughäfen sind in kurzer Zeit erreichbar, ebenso Großstädte wie Berlin, München oder Prag“, würdigt Marion Päßler die zentrale geographische Lage. Und ihr Oelsnitzer Amtskollege Peter Wollmann lobt die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden des Vogtlands: „Die hervorragende Verkehrsanbindung, zahlreiche sanierte Bildungseinrichtungen und eine lebendige Vereinslandschaft bieten ideale Voraussetzungen für Familien. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sind die Lebenshaltungskosten im Vogtland bundesweit am niedrigsten.“
Vogtland
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Ein Beitrag des Redaktionsnetzwerks Wirtschaft+Markt.