Die dritte Generation Ost steht für Wandel und Innovation. Das Netzwerk „3te Generation Ost“ gibt ihren Stimmen Gehör, verbindet Menschen und zeigt, wie Transformation zu einer Chance für Identität, Gerechtigkeit und Zusammenhalt wird. Hier startet eine regelmäßige Kolumne des Netzwerks. In Teil eins thematisiert Torsten Menzel den Aspekt der Wandlungsfähigkeit.
Die dritte Generation Ost ist eine Generation der Brückenbauer. Geboren zwischen 1975 und 1985, leben diese Menschen in einer faszinierenden Doppelwelt: auf die Welt gekommen im Sozialismus, aber aufgewachsen im Kapitalismus. Geprägt in zwei unterschiedlichen Systemen sind ihre Erfahrungen ein wertvoller Schatz für eine Gesellschaft, die konstant von Wandel geprägt ist. Doch was bedeutet es wirklich, Teil dieser Generation zu sein?
Das Netzwerk 3te Generation Ost stellt diese Frage in den Mittelpunkt und verleiht den lange Zeit überhörten Stimmen dieser Generation Gehör. Das Netzwerk verbindet und macht Menschen sichtbar, die in den Umbruchsjahren nach 1989 geprägt wurden. Es ermöglicht ihnen, ihre Erfahrungen zu teilen, voneinander zu lernen, gemeinsam neue Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln und Einfluss zu gewinnen. Es ist ein Raum, der nicht nur Identität stärkt, sondern auch die Kraft der Transformation feiert. Denn die Herausforderungen, die die Nachwendegeneration meistern musste, sind universell: Anpassung an neue Systeme, Überwindung alter Strukturen, ein ständiges Aushandeln von Werten und Identität. Sie finden sich auch in anderen Gesellschaften, die sich mit ähnlichen Transformationen auseinandersetzen.
Während andere Regionen ihre narrative Stärke erkennen und genüsslich nutzen, wird Ostdeutschland oft genug – von innen und von außen – mit alten Klischees verbunden. Die Geschichten von Aufbruch und Innovation verblassen im Schatten der Erzählungen über Abwanderung und Stillstand. Hier setzt das Netzwerk seit inzwischen 15 Jahren an, indem es nicht nur die kulturelle Vielfalt Ostdeutschlands in den Vordergrund stellt, sondern auch Wege aufzeigt, wie die spezifischen Kompetenzen dieser Generation in die Gestaltung der Zukunft einfließen können. Dabei geht es nicht um (N)ostalgie oder Schuldzuweisung, sondern um Mut und Vision. Die 3te Generation Ost wird zu einem Symbol für das Potenzial, das in jedem von uns steckt, wenn wir bereit sind, Altes hinter uns zu lassen und Neues zu wagen. Sie zeigt, dass Wandel nicht nur Verlust bedeutet, sondern auch eine Chance ist – für mehr Gerechtigkeit, Zusammenhalt und Innovation.
Ende 2024 leben wir alle wieder einmal in einer Zeit der Veränderungen. Als wandelerprobte und wandelbereite Generation übernehmen heute viele einzelne Menschen der dritten Generation Ost mit ihren Hintergründen und Erfahrungen Verantwortung für Veränderung. Diese Ressource für die Zukunft bringen sie nicht nur im Osten ein, sondern historisch bedingt deutschland-, europa- und weltweit. Sie sind verstreut in unterschiedlichen Regionen, Branchen und Gesellschaftsbereichen. Das Netzwerk 3te Generation Ost will sie miteinander verbinden und uns allen bewusst machen, dass wir Wandel nicht nur ertragen, sondern aktiv gestalten können.
Davon berichten wir in dieser Kolumne.
Das Netzwerk 3te Generation Ost
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