@mrjackson

Banner Leaderboard

Banner Leaderboard

Banner Leaderboard 2

Banner Leaderboard 2

Das WTZ in Dessau-Roßlau: Hier wird die Energiewende emissionsfrei angetrieben

Seit 75 Jah­ren steht das Wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­sche Zen­trum Roß­lau für exzel­len­te Moto­ren- und Maschi­nen­for­schung. Heu­te zählt das Zen­trum zu den Vor­rei­tern bei der Ent­wick­lung von Moto­ren zur Ener­gie­um­wand­lung aus alter­na­ti­ven Kraft­stof­fen. Ein Bei­trag der IMG Inves­ti­ti­ons- und Mar­ke­ting­ge­sell­schaft Sach­sen-Anhalt mbH.

Speicher: Carsten Tietze, Samuel Brinnig und Martin Steiner vom WTZ Roßlau (v.l.) stehen am LOHC Wasserstoffspeicher, der gerade aufgebaut wird. Abbildung: IMG

Spei­cher: Cars­ten Tiet­ze, Samu­el Brin­nig und Mar­tin Stei­ner vom WTZ Roß­lau (v. l.) ste­hen am LOHC Was­ser­stoff­spei­cher, der gera­de auf­ge­baut wird. Abbil­dung: K. Graubaum

Die nach­hal­ti­ge, dezen­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung ist ein gro­ßes For­schungs- und Ent­wick­lungs­the­ma der WTZ Roß­lau gGmbH. Die drei Buch­sta­ben WTZ besit­zen seit 75 Jah­ren welt­wei­te Aner­ken­nung. Sie ste­hen für die inter­na­tio­nal beach­te­te Kom­pe­tenz, die sich das Wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­sche Zen­trum für Moto­ren- und Maschi­nen­for­schung erwor­ben hat. 1950 grün­de­ten ehe­ma­li­ge Jun­kers-Inge­nieu­re das Kon­struk­ti­ons- und Ent­wick­lungs­bü­ro Die­sel­mo­to­ren Roß­lau, aus dem 1964 das Wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­sche Zen­trum für Die­sel­mo­to­ren wur­de. Kun­den – vor allem aus Ost­eu­ro­pa – lie­ßen hier Moto­ren etwa für Schif­fe, Loko­mo­ti­ven oder Block­heiz­kraft­wer­ke konstruieren.

Heu­te befasst sich das mit­tel­stän­di­sche For­schungs­un­ter­neh­men mit emis­si­ons­frei­en „Antrie­ben“ der Zukunft. Als das Lebens­eli­xier der Ener­gie­wen­de gilt der grü­ne Was­ser­stoff – erzeugt aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Der­zeit wird im WTZ eine Demons­tra­ti­ons­an­la­ge für die CO2-neu­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung mit grü­nem Was­ser­stoff als Ener­gie­trä­ger auf­ge­baut. Mit­te des Jah­res soll die Anla­ge fer­tig sein. „Dann kön­nen sich Inter­es­sen­ten bei uns über zukunfts­ori­en­tier­te Lösungs­kon­zep­te infor­mie­ren“, sagt Mar­tin Stei­ner, Lei­ter der Abtei­lung Energiesysteme.

Als bei­spiel­haf­te Ziel­grup­pen nennt er die Betrei­ber von Gewer­be- und Indus­trie­parks, von Kran­ken­häu­sern oder Schwimm­bä­dern – und nicht zuletzt die Betrei­ber von Rechen­zen­tren. Denn um sich von aus­län­di­schen Dat­a­cen­ters unab­hän­gig zu machen, wür­den künf­tig auch in Deutsch­land vie­le sol­cher Gebäu­de neu gebaut.

Motor: Samuel Brinnig, Martin Steiner und Carsten Tietze vom WTZ Roßlau (v.l.) zeigen den Zero-Emission-Kreislaufmotor APC, das Herzstück der Demonstrationsanlage für die CO2-neutrale Energieversorgung.

Motor: Samu­el Brin­nig, Mar­tin Stei­ner und Cars­ten Tiet­ze vom WTZ Roß­lau (v. l.) zei­gen den Zero-Emis­si­on-Kreis­lauf­mo­tor APC, das Herz­stück der Demons­tra­ti­ons­an­la­ge für die CO2-neu­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung. Abbil­dung: K. Graubaum

Lösungen für die Dunkelflaute

„Betrei­ber ener­gie­in­ten­si­ver Anla­gen müs­sen sich auf das Kli­ma­schutz­ge­setz des Bun­des ein­stel­len. Es sieht vor, dass Deutsch­land bis 2045 kli­ma­neu­tral ist. Gro­ße Ener­gie­ver­sor­ger inves­tie­ren in erneu­er­ba­re Ener­gien“, sagt Mar­tin Stei­ner und macht in die­sem Zusam­men­hang auf ein hier­zu­lan­de auf­tre­ten­des Wet­ter-Phä­no­men auf­merk­sam: die Dun­kel­flau­te. Anfang Novem­ber 2024 hat­te eine Groß­wet­ter­la­ge den Aus­fall von Son­nen- und Wind­strom­erzeu­gung zur Fol­ge. In sol­chen Fäl­len erfol­ge die Strom­ver­sor­gung durch Kraft­wer­ke, die mit fos­si­len Kraft­stof­fen und durch Strom­im­por­te betrie­ben werden.

Denn der Strom aus erneu­er­ba­ren Ener­gien vom Som­mer las­se sich der­zeit nicht bis zum Win­ter spei­chern, erläu­tert Mar­tin Stei­ner ein Pro­blem und gleich­sam eine lösungs­ori­en­tier­te Idee: „Der über­schüs­si­ge Grün­strom wird im Som­mer durch Elek­tro­ly­se in Rein­sauer­stoff und Was­ser­stoff zer­legt und in Tanks zwi­schen­ge­spei­chert. Bei Bedarf wie im Fall der Dun­kel­flau­te las­sen sich die Medi­en durch einen im WTZ ent­wi­ckel­ten Motor wie­der in Elek­tri­zi­tät und Wär­me umwandeln.“

Der Wasserstoff-Sauerstoff-Kreislaufmotor

Die moto­ren­tech­ni­sche Inno­va­ti­on zur Erzeu­gung von Strom aus grü­nem Was­ser­stoff und Sau­er­stoff hat­te das WTZ inner­halb des For­schungs­kon­sor­ti­ums HYPOS – Hydro­gen Power Sto­rage & Solu­ti­ons East Ger­ma­ny ent­wi­ckelt. Der Zero-Emis­si­on-Kreis­lauf­mo­tor APC (Argon-Power-Cycle) zur Rück­ver­stro­mung von grü­nem Was­ser­stoff war 2019 das High­light der vom WTZ jähr­lich ver­an­stal­te­ten Des­sau­er Gas­mo­to­ren-Kon­fe­renz. Cars­ten Tiet­ze, Kon­struk­teur und Inno­va­ti­ons­ma­na­ger, erklärt: „In dem neu ent­wi­ckel­ten Brenn­ver­fah­ren wer­den sowohl Was­ser­stoff als auch Sau­er­stoff im Kreis­lauf ener­ge­tisch umge­setzt. Koh­len­stoff­di­oxid und Stick­oxi­de ent­ste­hen im Was­ser­stoff-Sau­er­stoff-Kreis­lauf­mo­tor gar nicht erst, da die für ihre Bil­dung erfor­der­li­chen Aus­gangs­stof­fe Koh­len­stoff und Stick­stoff im Ver­bren­nungs­pro­zess feh­len. Und: Wenn der Was­ser­stoff als Brenn­gas auf­ge­braucht ist, kann die­ser Motor alter­na­tiv mit Erd­gas arbeiten.“

Motorpräsentation: Das Wasser als einziges Reaktionsprodukt des Zero-Emission-Kreislaufmotors ist so rein, dass Blumen damit gegossen werden können. Abbildung: IMG

Motor­prä­sen­ta­ti­on: Das Was­ser als ein­zi­ges Reak­ti­ons­pro­dukt des Zero-Emis­si­on-Kreis­lauf­mo­tors ist so rein, dass Blu­men damit gegos­sen wer­den kön­nen. Abbil­dung: K. Graubaum

Zur Ver­an­schau­li­chung, dass ein­zi­ges Reak­ti­ons­pro­dukt des Motors rei­nes Was­ser ist, wur­den bei sei­ner offi­zi­el­len Prä­sen­ta­ti­on Blu­men mit dem Was­ser gegos­sen. In der Pra­xis bleibt es im geschlos­se­nen Stoff­kreis­lauf und kann für die Elek­tro­ly­se genutzt werden.

Innovative Wasserstoffspeicherung

Schon vor fünf Jah­ren hat­te das WTZ die Visi­on von einer Refe­renz­an­la­ge für die emis­si­ons­freie Ener­gie­ver­sor­gung und begann, die Dächer sei­ner Werk­hal­len mit Solar­mo­du­len zu bestü­cken. „Jetzt wol­len wir nach­wei­sen, dass unser Kon­zept funk­tio­niert“, sagt Cars­ten Tiet­ze. Er hat die För­der­gel­der dafür ein­ge­wor­ben. Das Pro­jekt „CO2-neu­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung im ener­gie­in­ten­si­ven Gewer­be“, kurz „energy4CHP“, wird vom Bun­des­for­schungs­mi­nis­te­ri­um geför­dert und läuft bis Ende 2025.

Ver­suchs­in­ge­nieur Samu­el Brin­nig ist feder­füh­rend am Auf­bau der Demons­tra­ti­ons­an­la­ge betei­ligt. Gera­de wird der LOHC-Was­ser­stoff­spei­cher auf­ge­baut. Die Ver­sa­li­en ste­hen für Liquid Orga­nic Hydro­gen Car­ri­er. „Es han­delt sich hier um eine ölar­ti­ge Trä­ger­flüs­sig­keit. An einen der­ar­ti­gen Trä­ger gebun­den kann Was­ser­stoff in höhe­rer Dich­te gespei­chert und bei Bedarf wie­der frei­ge­setzt wer­den“, erklärt Samu­el Brinnig.

Eine Alter­na­ti­ve ist, den Was­ser­stoff unter hohem Druck zu kom­pri­mie­ren. So gesche­hen bei der H2-Spei­che­rung in den Tanks, die drau­ßen auf dem Gelän­de lagern. Zudem ent­wi­ckelt das WTZ im Rah­men des ener­gy4CHP-Ver­bund­pro­jek­tes einen neu­ar­ti­gen preis­güns­ti­gen Spei­cher für Sau­er­stoff. Wei­ter­hin wird nach Lösun­gen geforscht, die die Effi­zi­enz der Elek­tro­ly­se steigern.

„Im Inter­es­se poten­zi­el­ler Kun­den müs­sen wir die Kos­ten im Blick behal­ten“, betont Mar­tin Stei­ner und erläu­tert, dass sich das WTZ in die­sem For­schungs­pro­jekt auch mit der Fra­ge beschäf­tigt, solch ein CO2-neu­tra­les Ener­gie­ver­sor­gungs­sys­tem in die Wirt­schaft­lich­keit zu bringen.

Banner Footer 1

Test Half Banner

Banner Footer 2

Test Half Banner

Banner Footer 3

Test Half Banner