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Ifo-Prognose: Ostdeutsche Wirtschaft wächst 2024 dreimal so stark wie im Westen

Die Wirt­schaft in Ost­deutsch­land wächst deut­lich stär­ker als im Rest des Lan­des. Das geht aus der „Kon­junk­tur­pro­gno­se für Ost­deutsch­land und Sach­sen Som­mer 2024“ des Ifo-Insti­tuts hervor.

Wirtschaftspotenzial Erneuerbare Energien. Abbildung: Moritz Lange, Unsplash

Wirt­schafts­po­ten­zi­al Ost: Erneu­er­ba­re Ener­gien. Abbil­dung: Moritz Lan­ge, Unsplash

Laut Ifo-Pro­gno­se dürf­te die ost­deut­sche Wirt­schafts­leis­tung im Jahr 2024 um 1,1 Pro­zent zule­gen, wäh­rend das Wachs­tum für Deutsch­land ins­ge­samt nur bei 0,4 Pro­zent lie­gen soll. In Sach­sen soll das Wachs­tum mit 0,4 Pro­zent zwar gerin­ger aus­fal­len als im Durch­schnitt der ost­deut­schen Län­der, es ent­spricht damit aber dem Bun­des­durch­schnitt. Dem­nach wächst die Wirt­schaft in Ost­deutsch­land drei­mal so stark wie im Westen.

Wirtschaftspotenzial in Ostdeutschland bleibt stark

Das Wirt­schafts­po­ten­zi­al in Ost­deutsch­land bleibt wei­ter­hin hoch. Wäh­rend die Wirt­schafts­leis­tung in Gesamt­deutsch­land im Jahr 2023 um 0,3 Pro­zent zurück­ging, stieg sie in Ost­deutsch­land um 0,7 Pro­zent. Wie aus dem Trans­for­ma­ti­ons­ba­ro­me­ter des Ost­deut­schen Wirt­schafts­fo­rums (OWF) her­vor­geht, ver­zeich­ne­ten über die Hälf­te (51,5 Pro­zent) der Ent­schei­der in ost­deut­schen Unter­neh­men ein erfolg­rei­ches Geschäfts­jahr 2023. Rund 59 Pro­zent der Ent­schei­der beschei­ni­gen den ost­deut­schen Bun­des­län­dern ein gro­ßes bis sehr gro­ßes Wirt­schafts­po­ten­zi­al (zum Ver­gleich: 2023 waren es 56 Pro­zent, 2022 etwa 60 Pro­zent). Beson­ders in den Berei­chen Erneu­er­ba­re Ener­gien (36 Pro­zent) und Mikro­elek­tro­nik (33,5 Pro­zent) sehen die Ent­schei­der Wachs­tums­fel­der. Meck­len­burg-Vor­pom­mern wird das stärks­te Wachs­tum bei den Erneu­er­ba­ren Ener­gien pro­gnos­ti­ziert, wäh­rend Sach­sen in der Mikro­elek­tro­nik als füh­rend ein­ge­schätzt wird.

Das Wirtschaftspotenzial Ostdeutschlands ist ungebrochen hoch. Abbildung: OWF

Wie sehen Ent­schei­der in Unter­neh­men das ost­deut­sche Wirt­schafts­po­ten­zi­al? Abbil­dung: DKB/Civey

Positive Entwicklung im ersten Quartal 2024

Auch im ers­ten Quar­tal 2024 setz­te sich die posi­ti­ve Ent­wick­lung in Ost­deutsch­land fort. Wäh­rend die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in Gesamt­deutsch­land flau war, zeig­te sich Ost­deutsch­land ein Wachs­tum. „Vor allem bei den kon­sum­na­hen Dienst­leis­tern sehen wir in Ost­deutsch­land ein star­kes Wachs­tum; zugleich ist die Indus­trie hier weni­ger stark von Pro­duk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen betrof­fen“, so Prof. Dr. Joa­chim Rag­nitz vom Ifo-Insti­tut in Dres­den. „Somit dürf­te Ost­deutsch­land in die­sem Jahr stär­ker wach­sen.“ In Sach­sen hin­ge­gen drü­cken Indus­trie und Bau das Gesamtergebnis.

Wichtige Rolle ausländischer Fachkräfte

Die Zuwan­de­rung aus­län­di­scher Fach­kräf­te spielt eine ent­schei­den­de Rol­le für das ost­deut­sche Wirt­schafts­wachs­tum. 2023 gab es deutsch­land­weit etwa 570.000 offe­ne Stel­len für qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te, die nicht durch ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Arbeits­lo­se besetzt wer­den konn­ten. Das Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW) weist dar­auf hin, dass sich die­se Situa­ti­on noch ver­schär­fen dürf­te, da die gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge in Ren­te gehen und die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen die­se Lücke nicht fül­len kön­nen. Beson­ders in Sach­sen-Anhalt, Sach­sen, Thü­rin­gen, Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Bran­den­burg ist auf­grund der Alters­struk­tur die Zuwan­de­rung von Arbeits­kräf­ten drin­gend erforderlich.

Ausblick 2025: Weiteres Wachstum erwartet

Für 2025 pro­gnos­ti­ziert das Ifo-Insti­tut, dass das Wirt­schafts­wachs­tum in Ost­deutsch­land wei­ter an Fahrt gewinnt. Das preis­be­rei­nig­te Brut­to­in­lands­pro­dukt soll in Ost­deutsch­land um 1,7 Pro­zent und in Sach­sen um 1,4 Pro­zent stei­gen. Für Deutsch­land ins­ge­samt wird ein Wachs­tum von 1,5 Pro­zent erwartet.

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