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Beschleuniger der grünen Wasserstoffwirtschaft kommen aus Sachsen-Anhalt

Im Ener­gie­park Bad Lauch­städt wird Ende die­ses Jah­res der ers­te grü­ne Was­ser­stoff pro­du­ziert und in das deut­sche Kern­netz ein­ge­speist. Und in der Luther­stadt Wit­ten­berg soll ein Elek­tro­ly­seur gebaut wer­den, der künf­tig unter ande­rem die benach­bar­ten Stick­stoff­wer­ke Piesteritz mit nach­hal­ti­ger Ener­gie ver­sor­gen kann: zwei Vor­rei­ter-Bei­spie­le auf dem Weg in die Kli­ma­neu­tra­li­tät. Ein Bei­trag der IMG Inves­ti­ti­ons- und Mar­ke­ting­ge­sell­schaft Sach­sen-Anhalt mbH.

Energiepark Bad-Lauchstädt. Abbildung: Tom Schulze

Ener­gie­park Bad Lauchstädt in Sach­sen-Anhalt. Abbil­dung: Tom Schulze

Ein Weg­wei­ser in Rich­tung Kli­ma­neu­tra­li­tät ist der Ener­gie­park Bad Lauch­städt – das „Mit­tel­deut­sche Real­la­bor der Ener­gie­wen­de“. Acht Wind­ener­gie­an­la­gen mit 50 Mega­watt Leis­tung pro­du­zie­ren hier erneu­er­ba­ren Strom, der durch Elek­tro­ly­se in grü­nen Was­ser­stoff umge­wan­delt wer­den soll. Über eine auf Was­ser­stoff umge­stell­te 25 Kilo­me­ter lan­ge Trans­port­lei­tung, die Anfang April in Betrieb ging, wird der Ener­gie­trä­ger anschlie­ßend zum Kun­den gebracht. „In die­sem groß­tech­nisch ange­leg­ten Real­la­bor wird erst­ma­lig die gesam­te Wert­schöp­fungs­ket­te von grü­nem Was­ser­stoff im indus­tri­el­len Maß­stab erprobt“, sagt Cor­ne­lia Mül­ler-Pagel. Sie lei­tet das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK) geför­der­te Real­la­bor und ist gleich­sam Lei­te­rin der Abtei­lung „Grü­ne Gase“ bei der VNG. Die drei Buch­sta­ben ste­hen für „Ver­bund“, „Netz“ und „Gas“. Der in Leip­zig ansäs­si­ge und euro­pa­weit akti­ve Unter­neh­mens­ver­bund besitzt über Jahr­zehn­te gesam­mel­te Erfah­run­gen ent­lang der gesam­ten Gas-Wert­schöp­fungs­ket­te spe­zi­ell in Ostdeutschland.

Wenn mit dem Ziel der Dekar­bo­ni­sie­rung kei­ne fos­si­len Ener­gie­quel­len mehr zum Ein­satz kom­men, muss allen vor­an der che­mi­schen Indus­trie, der Stahl- und Zement­in­dus­trie wie auch den Raf­fi­ne­rien ein kli­ma­scho­nen­der Ener­gie­trä­ger zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, der eine stoff­li­che Nut­zung in der Wert­schöp­fungs­ket­te erlaubt oder mit dem ener­ge­tisch eine ver­gleich­bar hohe Pro­zess­wär­me erreich­bar ist. „Grü­ner Was­ser­stoff kann das alles. Dar­um kommt ihm hin­sicht­lich der Ener­gie­wen­de eine beson­de­re Schlüs­sel­rol­le zu“, erklärt Cor­ne­lia Mül­ler-Pagel und ver­weist auf die Pro­jekt­part­ner, die für den Ener­gie­park das tech­ni­sche Kon­zept von der Erzeu­gung über die Spei­che­rung, über Trans­port und Ver­mark­tung bis hin zur Nut­zung des grü­nen Was­ser­stoffs erstellt haben. Zum Kon­sor­ti­um gehö­ren neben dem VNG-Ver­bund und den Toch­ter­un­ter­neh­men VNG Han­del & Ver­trieb, VNG Gas­spei­cher und dem Fern­lei­tungs­netz­be­trei­ber ONTRAS Gas­trans­port auch die Ter­ra­watt Pla­nungs­ge­sell­schaft, das Ener­gie­un­ter­neh­men Uni­per und das DBI-Gas­tech­no­lo­gi­sche Insti­tut Frei­berg als beglei­ten­des Wissenschaftsinstitut.

EBL-Elektrolyse2. Abbildung: Tom Schulze

Der Elek­tro­ly­seur im Ener­gie­park Bad Lauch­städt soll Ende 2025 in Betrieb gehen. Abbil­dung: Tom Schulze

TOTAL Raffinerie Leuna ist erster Abnehmer des Energieparks

Regel­mä­ßig gibt der Ener­gie­park Bad Lauch­städt auf sei­ner Inter­net­sei­te Updates über „Neu­es von der Bau­stel­le“. Der 30-Mega­watt-Groß­elek­tro­ly­seur ist das Herz des Real­la­bors. Im Früh­jahr vor einem Jahr wur­de Richt­fest für des­sen Gebäu­de gefei­ert. Ende 2025 soll die Anla­ge in Betrieb gehen. Der­zeit wer­den die Elek­tro­ly­se und wei­te­re Anla­gen­kom­po­nen­ten auf­ge­stellt und montiert.

Per­spek­ti­visch soll am Stand­ort zudem eine unter­ir­di­sche Kaver­ne für die siche­re Was­ser­stoff­spei­che­rung aus­ge­rüs­tet und so unab­hän­gig von der wind­ge­führ­ten Pro­duk­ti­on des Was­ser­stoffs eine bedarfs­ge­rech­te Ver­sor­gung des Kun­den ermög­licht wer­den. Eine Kaver­ne ist ein künst­lich aus­ge­spül­ter Hohl­raum in dem Salz­stock, der sich im Unter­grund der Regi­on befin­det. „Die Umbau­ar­bei­ten für die Was­ser­stoff­lei­tung sind abge­schlos­sen“, ergänzt die Ener­gie­park-Lei­te­rin. Genutzt wird eine ehe­ma­li­ge Erd­gas­pipe­line. Zudem wur­de eine Anschluss­lei­tung ver­legt, die bis an das Grund­stück der TOTAL Raf­fi­ne­rie Leu­na her­an­führt. TOTAL ist Anker­kun­de des Ener­gie­parks Bad Lauch­städt und damit der ers­te kom­mer­zi­el­le Abneh­mer von grü­nem Was­ser­stoff. Der wird hier zur Her­stel­lung von Kraft­stof­fen ver­wen­det. „Die Raf­fi­ne­rie ist kein For­schungs­part­ner und hat hier ganz unab­hän­gig eine wirt­schaft­li­che Ent­schei­dung für die Zukunft getrof­fen. Bei der Ver­trags­ge­stal­tung haben alle Betei­lig­ten Neu­land betre­ten und Erfah­run­gen gesam­melt“, sagt Cor­ne­lia Mül­ler-Pagel. An die­sem rea­len Bei­spiel sol­le gezeigt wer­den, wie sich grü­ner Was­ser­stoff in Deutsch­lands bestehen­des Ener­gie­sys­tem inte­grie­ren lässt.

EBL-Windradmotage. Abbildung: Tom Schulze

Wind­rad­mon­ta­ge im Ener­gie­park Bad Lauch­städt. Abbil­dung: Tom Schulze

Potenzieller Kunde können Stickstoffwerke Piesteritz sein

Um das kli­ma­neu­tra­le Ener­gie­sys­tem der Zukunft ver­sor­gungs­si­cher zu gestal­ten, haben die Visio­nä­re der VNG auch den Bau eines Elek­tro­ly­se­urs in der Luther­stadt Wit­ten­berg im Blick. Die Anla­ge im groß­in­dus­tri­el­len Maß­stab soll eine Kapa­zi­tät von bis zu 500 Mega­watt haben und jähr­lich 50.000 Ton­nen grü­nen Was­ser­stoff erzeu­gen. Der Pro­jekt­na­me „Green­Root“ impli­ziert eine Ver­wur­ze­lung im Grü­nen. „Wir wol­len den grü­nen Was­ser­stoff unter Nut­zung von erneu­er­ba­rem Strom her­stel­len und ihn Abneh­mern in Mit­tel­deutsch­land anbie­ten“, sagt Pro­jekt­lei­ter Dr. Fabi­an Nadol­ny. Ers­ter Kun­de könn­ten die SKW Stick­stoff­wer­ke Piesteritz sein. Das Che­mie­un­ter­neh­men pro­du­ziert Grund­stof­fe für die Indus­trie- und die Agro­che­mie. Das gro­ße Kli­ma­schutz­ziel der Bun­des­re­gie­rung vor Augen müs­sen die SKW ihre CO2-Emis­sio­nen redu­zie­ren und sich nach­hal­ti­ger auf­stel­len. Per­spek­ti­visch soll hier der grü­ne Was­ser­stoff das Erd­gas als Ener­gie­trä­ger erset­zen. „Wir ent­wi­ckeln gera­de ein kun­den­na­hes und markt­fä­hi­ges Kon­zept für Green­Root“, so der Pro­jekt­lei­ter. Mit „wir“ meint er neben der VNG und ihrer Toch­ter­ge­sell­schaft VNG Han­del & Ver­trieb auch das nie­der­län­di­sche Was­ser­stoff­un­ter­neh­men HyCC, das sei­ne tech­ni­sche Exper­ti­se im Bereich der Elek­tro­ly­se einbringt.

Was brau­chen die poten­zi­el­len Abneh­mer in der mit­tel­deut­schen Indus­trie? Wel­che poli­ti­schen und regu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen sind ent­lang der Pro­du­zen­ten- und Abneh­mer­sei­te für die wirt­schaft­li­che Geschäfts­mo­del­lie­rung not­wen­dig? Wel­che inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien ste­hen zur Ver­fü­gung? Wel­che sind ver­läss­lich für den Ein­satz in der Groß­in­dus­trie? Und wel­che sind wirt­schaft­lich? Die­se und ähn­li­che Fra­gen beant­wor­tet das Pro­jekt­kon­sor­ti­um im Ver­lau­fe des Jah­res. Schon gepach­tet für den Bau des Elek­tro­ly­se­urs ist ein Gelän­de in unmit­tel­ba­rer Nähe der SKW. 2029 könn­te die Anla­ge in Betrieb gehen, meint Fabi­an Nadolny.

Schon etli­che Unter­neh­men hät­ten in grü­ne Was­ser­stoff-Vor­ha­ben inves­tiert. Pro­jek­te, die eine zum Umfeld pas­sen­de Ver­sor­gungs-Infra­struk­tur schaf­fen, sei­en dar­um so wich­tig, beto­nen Cor­ne­lia Mül­ler-Pagel und Fabi­an Nadol­ny. Sie hof­fen auf fle­xi­ble und prag­ma­ti­sche Rahm­be­din­gun­gen für ein beschleu­nig­tes „Hoch­fah­ren“ der Wasserstoffwirtschaft.

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